Utl.: Auch Antrag für Schaffung eines Kompetenzzentrums angenommen!
22.04.2006 – Wien – „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, uns immer wieder an reale Lebensbedingungen anzupassen und notwendige Nachjustierungen unserer eigenen Forderungen durchzuführen. Daher hat der heutige Parteitag der Wiener SPÖ die Adaptierung der Fremdkindadoption für die Eingetragene Partnerschaft, sowie im Hinblick auf die europäische Rechtsentwicklung die völlige Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare gefordert“, informierte Peter Traschkowitsch, stv. Landesvorsitzender der Wiener sozialdemokratischen Homosexuellenorganisation SoHo am Samstag. „Dieser Schritt zeigt, dass die SPÖ entschieden gegen bestehende Diskriminierungen von gleichgeschlechtlichen PartnerInnenschaften ankämpft und auftritt. Und das ist auch gut so!“, unterstrich Traschkowitsch die gesellschaftspolitische Fortschrittlichkeit der Sozialdemokratie.****
„Die SPÖ hat bereits im April 2005 auf Bundesebene einen fixfertig beschlussfähigen Gesetzesentwurf zur ‚Eingetragenen Partnerschaft (EP)‘ im Parlament eingebracht. Die Schüssel-Regierung hat uns allerdings klar und deutlich demonstriert, dass sie ihren Diskriminierungskurs fortsetzen wird und schon gar nicht an die Schaffung von Rahmenbedingungen für gleichgeschlechtliche Paare denkt. Unseren Gesetzesentwurf lässt die Regierung im Parlament verschimmeln. Herr Schüssel zeigt uns mit Ignoranz, dass wir aus seiner Sicht eine vernachlässigbare Bevölkerungsgruppe sind“, übte der Bundessekretär der SoHo, Dominik Mungenast scharfe Kritik an der derzeitigen Bundesregierung. „Wir von der SPÖ hingegen setzen uns sehr intensiv, mit Nachdruck und vor allem auf ehrliche Art und Weise mit den Anliegen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen auseinander – denn für uns gilt ganz klar: Gleich viel Recht für Gleich viel Liebe!“, so Mungenast.
Mit Freude nahm die Finanzreferentin und Trangender-Beauftrage der SoHo-Wien, Angelika Frasl die Annahme eines weiteren Antrages, welcher eine stärkere Vernetzung einschlägiger Institutionen und Organisationen durch Schaffung eines übergeordneten Kompetenzzentrums für die Anliegen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen fordert. „Dort sollen Betroffene bei juristischen, sozialen und medizinischen Angelegenheiten noch rascher die richtige Ansprechpartnerin bzw. den richtigen Ansprechpartner und Hilfe erhalten“, ging Frasl auf den Hintergrund der Forderung ein.
„Mit der Annahme der beiden Anträge hat die Wiener SPÖ heute bewiesen, dass sie eindeutig auf der Seite der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen steht. Einmal mehr hat sie sich damit als DIE Partei des Miteinanders präsentiert“, betonten Traschkowitsch, Mungenast und Frasl abschließend.
One thought on “Wiener SPÖ-Parteitag beschließt Stief- und Fremdkindadoption und Öffnung der Zivilehe für Homosexuelle Paare”
Ich bin sehr überrascht über diesen Schritt der Wiener SPÖ. Allerdings positiv überrascht. Nun heißt es Ärmel hochkrämpeln und schauen, dass die Bundes-SPÖ hier nachzieht und ebenfalls die Öffnung der Ehe für homosexuelle Partnerschaften beschließt. Ich weiß, dass die SOHO für diese Erfolge verantwortlich ist und hier die Arbeit gemacht. Danke für Eure jahrelange Lobby-Arbeit. Ihr habt wirklich eine gute Leistung erbracht. Mit herzlich Grüßen aus Villach.
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