Sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation empört über Stellungnahmen von Gesundheitsminister Anschober zum De-Facto-Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer
Zwei Petitionen für ein Ende der Diskriminierung schwuler und bisexueller Männer bei der Blutspende werden diese Woche im Petitionsausschuss des Nationalrats diskutiert – sowohl die SPÖ, als auch die NEOS fordern ein Ende der 12-monatigen Wartezeit für Männer, die Sex mit Männern haben. Doch beide Petitionen haben schon vorab eine abweisende Stellungnahme von Gesundheitsminister Anschober bekommen. Während sich alle NGOS und ExpertInnen in ihren Stellungnahmen positiv zu einem Ende der Diskriminierung äußern, erklärt der grüne Minister, „dass eine Anpassung der Blutspenderverordnung nicht erforderlich ist, da dort keine Diskriminierung stattfindet“.
Der Vorsitzende der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, Mario Lindner, zeigt sich empört: „Wer bei der aktuellen Regel keine Diskriminierung sieht, hat wirklich nichts verstanden. Es ist höchste Zeit, dass endlich das individuelle Risiko-Verhalten zählt und nicht die sexuelle Orientierung. Doch ein Ende der Diskriminierung wird es mit dieser schwarz-grünen Bundesregierung ganz offensichtlich nicht geben.“
Während tausende für eine Neuregelung unterschrieben haben und gerade in Zeiten der Corona-Krise dringend Blutspender*innen gesucht werden, weigert sich die Regierung zu handeln. Gleichzeitig haben sogar Länder wie Ungarn und Brasilien die Regeln für die Blutspende auf sichere, antidiskriminierende Beine gestellt. Für Lindner und die Sozialdemokratie steht fest: „Es hilft nichts, immer nur von Vielfalt und Antidiskriminierung zu sprechen – ohne Taten bringen große Worte niemandem etwas. Wir werden Seite an Seite mit der LGBTIQ-Community weiter gegen diese und alle anderen Formen von Diskriminierung kämpfen!“
Die Petition für eine Ende der Diskriminierung beim Blutspenden der SoHo und SPÖ ist hier zu finden: https://www.change.org/blutgruppebunt