UNO-Weltfriedenstag soll an Gewalttaten gegenüber Lesben und Schwulen erinnern

UNO-WeltfriedenstagUtl.: Traschkowitsch erschüttert über Todesstrafe für Homosexuelle in mindestens sechs Ländern

Wien (SK) – „Am heutigen UNO-Weltfriedenstag, der ein Tag des Waffenstillstands und der Gewaltlosigkeit sein soll, möchte ich daran erinnern, dass es weltweit noch mindestens sechs Länder gibt, die homosexuelle Zuneigung mit dem Tode bestrafen, und etwa 40 Staaten, die Freiheitsstrafen von über zehn Jahren bis zu lebenslänglich verhängen“, so Peter Traschkowitsch, Bundesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität), am Sonntag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. „Darüber hinaus gibt es Länder, in denen zwar keine Gesetze gegen Homosexualität existieren, Homosexuelle aber gesellschaftlich geächtet oder sogar verfolgt werden“, kritisierte Traschkowitsch.

„Die Entkriminalisierung von Homosexualität erfolgte in fast allen westlichen Industrieländern im 20. Jahrhundert, in Österreich 1971 im Zuge der kleinen Strafrechtsreform unter Justizminister Christian Broda“, so Traschkowitsch weiter. Für Europa maßgeblich seien hierbei die höchstgerichtlichen Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte gewesen, der mehrmals festgestellte, dass eine strafrechtliche Verfolgung homosexueller Handlungen menschenrechtswidrig sei. Traschkowitisch: „Gesetze gegen Homosexualität existieren jedoch weiterhin in der Dritten Welt. Oftmals handelt es sich dabei um ein Erbe der europäischen Kolonialzeit, in verschiedenen islamischen Staaten ist es die Wiederbelebung alter religiöser Gesetze.“

Die Situation Homosexueller sei, so der Vorsitzende der SoHo, zumindest in Teilen von Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika sowie zahlreichen Inselstaaten mit europäischen Verhältnissen nicht zu vergleichen. „In den Ländern Iran, Jemen, Mauretanien, Nigeria, Saudi-Arabien und Sudan gilt die Todesstrafe, daran soll dieser Gewaltlosigkeit propagierender Weltfriedenstag ebenfalls erinnern“, so Traschkowitsch abschließend.