Utl.: „Berufsschwuchtel“ als öffentlich zumutbare Bezeichnung klassifiziert
17.01.2008 – Wien (SK) – Ein „Journalist“ bezeichnete in einem Artikel in „Zur Zeit“ den LifeBall-Organisator Gery Keszler als „Berufsschwuchtel“. Keszler klagte und wurde abgewiesen. Eine Richterin namens Zeilinger befand, dass die Bezeichnung „Berufsschwuchtel“ einer öffentlichen Person zumutbar sei. ****
Günter Tolar (scheidender Bundesvorsitzender der SoHo – Sozialdemokratie und Homosexualität) dazu: „Ich wollte das zuerst gar nicht kommentieren, denn verbale Entgleisungen gehören in Österreich zum Alltag. Dass aber eine solche eindeutig diskriminierende Entgleisung auch noch richterlich gutgeheißen wird, zeigt, in welch verlottertem Zustand unsere Kommunikationskultur ist.“
Tolar weiter: „Nur als fiktives Beispiel: Wenn ich die Frau Zeilinger in Folge eine ‚Homophobe Winkeljuristin‘ nennen würde, was ich auf keinen Fall machen werde, hätte ich vermutlich eine Klage am Hals, der auch stattgegeben würde. Das alles zeigt nur wieder einmal, dass man in diesem Land auf uns Lesben und Schwule ungestraft herumtrampeln darf – und niemand greift ein.“
Tolar abschließend: „Offensichtlich bestimmen bei uns ProvinzpolitikerInnen und BezirksrichterInnen, welcher Ton zu herrschen hat.“
One thought on “Tolar: Wer schützt uns vor der Justiz?”
Es sind nicht nur die Lesben und Schwulen, auf denen ungestraft herumgetrampelt wird. Es trampelt jeder der kann, auf dem vermeindlich Schwächeren oder Anderen herum.
Leider sind in entscheidenden Positionen häufig sehr unerzogene Leute, die nur ihr Fach gelernt aber keine weitere Bildung haben.
Um das zu ändern, können wir nur uns selbst immer kontrollieren. Tu keinem das, was du nicht ertragen kannst oder willst.
Comments are closed.