Tolar: Gastinger-Rückzieher bei Homosexuellen-Gleichstellung war zu erwarten

SoHo-Bundesvorsitzender Günter TolarUtl: Verhärtung der Standpunkte ist die Folge

25.01.06 – Wien (SK) – “Der Rückzieher von Justizministerin Gastinger in Sachen Homosexuellengleichstellung ist bedauerlich, war aber zu erwarten”, sagte Günter Tolar, Bundesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität) am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. “Gastinger hat uns damit mehr geschadet als genützt”, so Tolar weiter, “weil sowohl ihre eigene Partei in Person von Klubobmann Scheibner als auch der Koalitionspartner ÖVP in Person von Justizsprecherin Fekter ihre ablehnenden Argumente konkretisiert und da und dort sogar verschärft haben.

” Scheibner wolle sich erst wieder äußern, wenn ein fertiges Gesamtpaket vorliege. “Das liegt vor”, erklärte Tolar, “in Form des Gesetzes für Eingetragene Partnerschaften für Homosexuelle, das die SPÖ vor fast einem Jahr ins Parlament gebracht hat.”

ÖVP-Justizsprecherin Fekter sehe nur noch in ganz wenigen Bereichen Handlungsbedarf. “Diese klaren Absagen haben wir dem mangels Erfolgsaussicht völlig unnötigen Vorstoß der Frau Ministerin Gastinger zu verdanken”, klagt Tolar. “Sie hat uns letzten Endes weit zurückgeworfen. Umso klarer müssen wir unsere Forderungen darstellen: Die Zeit für eine Abspeisung mit Teil- oder Sonderlösungen ist vorbei.”

“Es gibt nur noch zwei Stoßrichtungen: Völlige Gleichstellung der Homosexuellen entweder durch die Eingetragene Partnerschaft oder am besten gleich durch die Öffnung der Ehe für alle. An allen anderen Debatten beteiligen wir uns nicht mehr, weil sie beleidigend, scheinheilig und langsam auch würdelos sind”, so Tolar abschließend.