Kurtulmus/Traschkowitsch: Vielfalt in der LSBTI-Community unterstützen und fördern
Wien (OTS/SK) – Der Internationale Tag der Migration wurde im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um die Rechte von MigrantInnen und ihren Familienangehörigen ins öffentliche Licht zu rücken, das Thema Inklusion zu fördern und auf Diskriminierung und Verfolgung aufmerksam zu machen. „Wir wollen heute daran erinnern, dass homosexuelle, bisexuelle und transidente Migrantinnen und Migranten von Doppel- und Mehrfachdiskriminierung besonders betroffen sind und sehr oft mit Anfeindungen und Fremdenfeindlichkeit konfrontiert werden“, sagt Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Intersexuellen Organisation (SoHo), heute, Donnerstag, gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
In der SoHo gibt es daher seit diesem Jahr einen eigenen Integrationssprecher, der sich mit den Fragen und Problemen von homosexuellen MigrantInnen auseinandersetzt und Projekte „an der Kreuzung zwischen Migration und Sexualität unterstützt und betreut“, so Traschkowitsch weiter. Denn auch in Österreich, wo das Thema Migration seit Jahrhunderten eine Rolle spielt, sei der Kampf gegen Diskriminierung nach wie vor an der Tagesordnung: „Für viele schwule, lesbische, bisexuelle und transidente Migrantinnen und Migranten bedeutet das, gegen mehrfache Diskriminierungen kämpfen zu müssen“, so Yavuz Kurtulmus, Integrationssprecher der SoHo. „Neben der Tatsache, dass viele homophobe Sichtweisen aus den Herkunftsländern mitgenommen werden, ist es vor allem die Schwierigkeit der Integration in die Mehrheits-Regenbogencommunity, die eine besondere Herausforderung darstellt.“ Anfeindungen, verbale und körperliche Gewalt von Familienmitgliedern nach einem Outing und Zwangsverheiratungen seien keine Seltenheit. „Wichtig ist es, zum Wohl aller Beteiligten das Miteinander zu betonen und, wenn geht, zu stärken“, unterstreicht Kurtulmus.
Die SoHo unterstützt seit langem Initiativen, die die Vielfalt in der LSBTI-Community fördern und ein gelebtes Miteinander ermöglichen. „Als politische Organisation arbeiten wir an der Entwicklung weiterer Konzepte, welche die Lebensbedingungen von lesbisch, schwulen oder Trans* Migrantinnen und Migranten verbessern und die gegenseitige Akzeptanz fördern“, sagt Traschkowitsch, etwa durch spezifische Betreuung von LSBTI-AsylwerberInnen, Information und Fortbildungen zu den Themen „Gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ und „Interkulturelle Verständigung“, Angebote zur weiteren Gewaltprävention und Toleranzentwicklung im Jugendbereich.
„Für uns ist das ein wichtiges Zeichen, dass wir die Regenbogen-Community tatsächlich als einen Regenbogen sehen: Da ist Platz für alle, ungeachtet, wo jemand herkommt, aber kein Platz für Diskriminierung, Menschenrechtsverletzungen oder Gewalt, egal aus welcher Ecke“, betonen Traschkowitsch und Kurtulmus.