Utl.: Tolar: „Als Schwuler bin ich stolz auf meine Stadt!“
29.06.2005 – Wien (SK) In ihrer heutigen Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden 10. Regenbogenparade am Samstag bestätigte Stadträtin Sonja Wehsely erneut die absolute Vorreiter Rolle Wiens in Sachen LesBiSchwule- und Transgender-Politik.
Der Wiener Gemeinderat hat am Dienstag einen von der SPÖ-Fraktion eingebrachten Antrag beschlossen, in dem an den Nationalrat appelliert wird, endlich ein wirksames Antidiskriminierungsgesetz nach Wiener Vorbild zu schaffen, wie im Wiener Landesrecht hetero- und homosexuelle Lebensgemeinschaften gleichzustellen und wie in den meisten europäischen Ländern endlich auch die Möglichkeit einer „Eingetragenen Partnerschaft“ zu schaffen. Günter Tolar, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität) ist „als Schwuler stolz auf mein Wien“ und zeigt sich zutiefst zufrieden, dass die Stadt Wien in ihrer Grundeinstellung den Homosexuellen gegenüber genau auf der Linie der diesjährigen Regenbogenparade liegt. ****
„Für Vielfalt. Gegen Diskriminierung“, dafür steht heuer die Regenbogenparade. Und für Vielfalt und gegen Diskriminierung stehe für Schwule und Lesben die Stadt Wien. „Wie andere europäische Metropolen auch ist Wien für viele Lesben und Schwulen zur Heimat geworden, die ursprünglich aus den Bundesländern stammen“, sagt der Bundes- und Wiener Landessekretär der SoHo Dominik Mungenast, selbst aus Tirol nach Wien zugewandert. „Auch zur Parade werden viele Lesben, Schwule und Transgender-Personen aus den Bundesländern kommen, denn nirgendwo in Österreich identifiziert sich eine Stadt so klar und sichtbar mit ihren lesbischen und schwulen BürgerInnen“, meint Mungenast weiter.
Zur Parade kommen Schwule und Lesben nach Wien: aus Vorarlberg, wo ein wirksamer Antidiskriminierungsschutz von Schwarz-Blau als „Überregulierung“ abgelehnt worden ist, aus Niederösterreich, das bis heute keinen Rechtsschutz vor Ungleichbehandlung aufgrund der sexuellen Orientierung im Wohn- oder Sozialbereich kennt, aus Tirol, deren schwarze Landesfürsten Bundeskanzler Schüssel für seine Ablehnung jeglicher Anerkennung gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften stehend applaudieren, aus Graz, deren Bürgermeister öffentlich seiner Hoffnung Ausdruck verleiht, Homosexuelle sollten durch Glauben mit dieser Art des Zusammenlebens aufhören.
„Angesichts dieser katastrophalen Zustände“, so Tolar abschließend, „ist Wien mit seiner Politik der Vielfalt und der Antidiskriminierung für ganz Österreich zum Vorbild geworden! Darauf sind wir, wie ich meine zu Recht, stolz. Und die Parade soll nicht nur Lebensfreude, Selbstverständnis und Protest, sondern auch diesen Stolz weit über die Stadtgrenzen hinaus zum Ausdruck bringen.“ (Schluss) wf/mp