Utl.: Haltungsänderung der ÖVP überfällig
Wien (OTS/SK) – „Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) hat eines deutlich gezeigt: Die Gleichberechtigung von homosexuellen Menschen ist nicht aufzuhalten“, betonte Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratische Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen Organisation) am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Die SoHo fordert daher: „Wir wollen die Ehe, wir wollen die Stief- und Fremdkindadoption.“
Traschkowitsch richtet seinen Appell direkt an den Vizekanzler: „Angesichts der aktuellen Rechtssprechungen sollte rasch die Ehe geöffnet, die Stief- und Fremdkindadoption, sowie die künstliche Befruchtung ermöglicht werden.“ Als Beispiel nannte Traschkowitsch Deutschland. Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat die Rechte homosexueller Paare zur Adoption von Kindern ausgeweitet und in der CDU scheint sich ein Umdenken in der Frage der Homo-Ehe abzuzeichnen. Für Traschkowitsch ist jedenfalls klar: „Jetzt ist die Zeit zu handeln und Farbe zu bekennen.“
Auch die katholische Kirche müsse ihre Einstellung überdenken. Die Reaktion auf das EGMR-Urteil, es müsse immer um das Kindeswohl gehen, könne man auch als Neupositionierung der Kirche betrachten. Dass sich Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern nicht anders entwickeln als Kinder aus dem „klassischen“ Familienbild, sei mittlerweile auch in Studien bewiesen. „Wenn Kardinal Schönborn meint, dass jede Art der Diskriminierung zu unterbinden sei, dann lade ich ein, keinen Widerspruch mehr gegen das levelling up einzulegen und die Vorbehalte einfach ad acta zu legen“, sagte Traschkowitsch. (Schluss) bf/up