Arbeitsgruppe erstellt Forderungskatalog zum Thema Intersexuelle Menschen
Wien (OTS/SK) – „Das Thema Intersexualität ist gesellschaftlich stark tabuisiert. Das Wissen über Intersexualität ist – außer in Fachkreisen – sehr gering. Intersexualität wird im Alltag nicht in ihrem ganzen Ausmaß wahrgenommen, zum einen eben, weil sie tabuisiert ist, zum anderen weil Betroffene von der Medizin „behandelt“ werden“, so Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratische Lesben, Schwulen, Transgender und Interesexuellen Organisation), am Mittwoch gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Die SoHo hat deshalb eine Arbeitsgruppe zum Thema eingerichtet.
Es gibt Menschen, die sind weder Mann noch Frau, sondern eben intersexuell. Sie haben sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale. Bei intersexuellen Menschen ist das Geschlecht
nicht eindeutig ausgeprägt. Oft kommen sie mit männlichen und weiblichen Genitalien und Hormonen zur Welt.
In der Vergangenheit wurden betroffene Menschen zwangsoperiert, einem Geschlecht zwangsweise zugeordnet. Sie erlitten Schmerzen, persönliches Leid, Erschwernisse und dauerhafte Einschränkungen ihrer Lebensqualität, weil sie Behandlungen unterzogen wurden, die nach heutigen Erkenntnissen nicht (mehr) dem Stand der medizinischen Wissenschaft und Technik entsprechen. Welche Identität eine betroffene Person hat, entwickelt sich erst über Jahre.
Beim letzten SPÖ-Bundesparteitag wurde der gemeinsame Antrag von SoHo und SPÖ Bundesfrauen einstimmig angenommen. Es wurde daher eine Arbeitsgruppe eingerichtet um einen Forderungskatalog zum Thema Intersexualität als politische Zielsetzung zu erarbeiten.
„Mit der Einrichtung der Arbeitsgruppe wird der erste wichtige Schritt gesetzt, um eine politische Zielsetzung für Betroffene zu erarbeiten. Körperliche Unversehrtheit ist ein garantiertes Menschenrecht, das sollten sich alle vor Augen halten“, so Peter Traschkowitsch abschließend.