SoHo Salzburg: Akzeptanz gegenüber Homosexuellen in den letzten 10 Jahren positiv entwickelt

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Djundja: Viel Überzeugungsarbeit muss noch geleistet werden.

„Die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber homosexuellen Menschen hat sich in den vergangenen zehn Jahren sehr positiv entwickelt”, so fasst SoHo-Landesvorsitzender Georg Djundja die Ergebnisse einer Umfrage, die unter mehr als 300 Salzburger SPÖ-Mitgliedern durchgeführt wurde, zusammen. So gaben knapp 80% der Befragten an, dass sich die Akzeptanz der Gesellschaft gegenüber homosexuellen Personen in der abgelaufenen Dekade verbessert hat. Die Umfrage wurde Freitagabend (18. November 2011) im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek in Salzburg präsentiert.
(von links nach rechts): SPÖ-Landesgeschäftsführer Uwe Höfferer, Josef Lindner (HOSI Salzburg), BM Gabriele Heinisch-Hosek, Franz Kornberger (KornbergerConsulting), Heidi H. (Jusos Flachgau) und SoHo-Landesvorsitzender Georg Djundja bei Präsentation der Ergebnisse der Umfrage „Akzeptanz von Homosexualität in unserer Gesellschaft”, an der sich mehr als 300 Salzburger SPÖ-Mitglieder beteiligt haben.

Die SPÖ ist neben den Grünen die einzige Partei, die sich um die Anliegen homosexueller Menschen kümmert. Mit der Gründung der SoHo Salzburg (Sozialdemokratie und Homosexualität) im März 2011 hat die Salzburger SPÖ einen wichtigen weiteren Schritt auf dem Weg zur Gleichstellung gesetzt. „Damit hat Salzburg eine sozialdemokratische Interessenvertretung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender ins Leben gerufen”, zeigt sich Djundja zufrieden.
„Auch in der heutigen Zeit gibt es in unserem Land immer noch Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung. Nach wie vor finden im privaten Umfeld Hänseleien und auch verbale Gewalt statt”, betont Djundja. Rund die Hälfte der Befragten hat bereits im eigenen Umfeld oder am Arbeitsplatz Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung erlebt oder beobachtet. „Das zeigt eindeutig, dass wir in diesem Bereich noch viel Aufklärungsarbeit leisten müssen”, so Djundja.
Ja zu Kinderwunsch

Auch zur Frage Kinderwunsch für homosexuelle Paare zeigten sich die Befragten aufgeschlossen. Dazu Ministerin Heinisch-Hosek in der Diskussion: „Kinder wachsen bei zwei Müttern oder zwei Vätern, also bei Regenbogeneltern, genauso gut auf wie in anderen Lebensgemeinschaften. Wichtig ist, dass die Kinder von den Eltern geliebt werden. Eine gute Eltern-Kind-Beziehung ist unabhängig vom Geschlecht”. Unterstrichen wird diese Position von knapp drei Viertel der Befragten, die betonen, dass auch verpartnerte Frauen (80%) oder Männer (70%) die Möglichkeit haben sollen, Kinder zu adoptieren.

EPG am Standesamt
Fast 9 von 10 Befragten sind der Überzeugung, dass Verpartnerungen in jeder Gemeinde am Standesamt (statt auf der Bezirksverwaltungsbehörde) durchgeführt werden sollen. „Im Bundesland Salzburg ist die Landeshauptstadt in diesem Bereich vorbildhaft”, so Djundja.
„Längst überfällig”

Als „längst überfälliges Ende einer Diskriminierung” bezeichnet Georg Djundja die jüngst veröffentlichte Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, dass auch bei eingetragenen Partnerschaften zwischen den Doppelnamen ein Bindestrich zu führen ist. „Eine auch symbolisch wichtige Entscheidungen, die deutlich macht, dass eingetragene Partnerschaften nicht Verbindungen zweiter Klasse sind. Nun gilt es, noch bestehende Diskriminierungen – u.a. beim Adoptionsrecht – abzubauen“, so Djundja abschließend.

Die Umfrage wurde als Abschlussarbeit der drei Teilnehmer_innen Georg Djundja, Heidi H. und Katharina Dirninger der Zukunftsakademie.Salzburg erstellt. Die Zukunftsakademie ist die U30-Ausbildung der Salzburger SPÖ.