SoHo Oberösterreich startet Kampagne „Wir sind Familie!“ mit Kundgebung

Linz, 6.12.2006 – Die SoHo Oberösterreich startet morgen, Donnerstag, ihre Akzeptanzkampagne „Wir sind Familie!“ über Regenbogenfamilien mit einer Kundgebung in Linz an der Ecke Landstraße/Spittelwiese um 14 Uhr. Dabei wollen die Beteiligten mit Fakten den Vorurteilen begegnen.

Mit der Kampagne „Wir sind Familie!“ versucht die SoHo Oberösterreich mit den am weitesten verbreiteten Vorurteilen gegenüber Regenbogenfamilien aufzuräumen. Alle einschlägigen wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre zeigen deutlich, dass Kinder, die mit zwei Vätern oder zwei Müttern aufwachsen, sich gleich entwickeln wie Kinder in vergleichbaren heterosexuellen Familien. Regenbogenkinder werden weder häufiger homosexuell noch zeigen sie häufiger Verhaltensstörungen. Auch der ständig vor allem gegenüber Regenbogenvätern erhobene Vorwurf ihre Kinder sexuell zu missbrauchen entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.

„Wenn es um Regenbogenfamilien geht, greifen vor allem rechtskonservative PolitikerInnen immer wieder in den Bodensatz menschlicher Werteordnungen,“ so SoHo-Landessekretär und Initiator der Kampagne Michael Leiblfinger. „Die aktuelle Diskussion im Wiener Landtag über homosexuelle Pflegefamilien zeigt dabei deutlich, dass konservative Parteien alles versuchen, um ihre verzopften, kirchlich-geprägten Wertevorstellungen allen Menschen aufzudrücken versuchen. Dabei spielt die reale gesellschaftliche Entwicklung keine Rolle. Doch die PolitkerInen sollten sich das Beispiel von Karl Sibelius, seinem Partner Rainer und ihrer Tochter Ella zu Herzen nehmen: Sie sind in ihrem Mühlviertler Wohnort nicht nur akzeptiert, sondern integriert. Und das, obwohl diese Ortschaft eine deutliche Mehrheit an ÖVP-WählerInnen hat.“

Hier die fünf Fakten, mit denen die Kampagne die häufigsten Vorurteile entkräftet:
Fakt: Kinder in Regenbogenfamilien sind genauso oft homo- und heterosexuell wie Kinder anderer Eltern.
Fakt: Kinder in Regenbogenfamilien sind in keiner Weise häufiger verhaltensgestört als Kinder anderer Eltern.
Fakt: Kinder in Regenbogenfamilien sind keinem höheren Risiko des Kindesmissbrauchs ausgesetzt.
Fakt: Kinder in Regenbogenfamilien sind genauso glücklich oder unglücklich wie Kinder anderer Eltern.
Fakt: Kinder in Regenbogenfamilien sind Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt.
Nur einer dieser fünf Fakten gehört in Frage gestellt!