Wie so oft verschließt die ÖVP die Augen vor der Lebensrealität von Familien
Entsetzt zeigt sich die SoHo -die Sozialdemokratische LSBTI-Organisation – angesichts der ÖVP-Reaktion auf die vom Verein „Ausgesprochen“ präsentierten Plakate für Wiener Schulen, die auf lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Lebensrealitäten aufmerksam machen. „Die ÖVP lässt mit ihrer ablehnenden Haltung zu, dass Kinder gemobbt und ausgegrenzt werden“, kritisiertBakri Hallak stv. Wiener SoHo-Vorsitzender.
„Wie die Plakate aufzeigen, gibt es Kinder, die zwei Mütter oder zwei Väter haben. Und: Es gibt Jugendliche, die sich nun mal in eine gleichgeschlechtliche Person verlieben. Diese jungen Erwachsenen durch scheinheilige ‚Wertehaltungen’ vor den Kopf zu stoßen, ist unmenschlich“, so Hallak.
Es ist belegt, dass Mobbing und Diskriminierung weitreichende Folgen haben. Studien zeigen auf, dass lesbische und schwule Jugendliche eine vier- bis siebenmal höhere Suizidrate haben und 17 Prozent der Lesben und zwölf Prozent der Schwulen bereits einmal versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Fast jeder dritte Suizidversuch in Österreich wird von homosexuellen Menschen begangen. Liebe und Beziehung, egal ob hetero, bi, inter, homo oder trans, sind ein Thema bei Kindern und Jugendlichen.
„Umso wichtiger ist es, dass die Schule sich diesem Thema stellt und auch altersgerecht aufklärt. Es ist ungerecht, dass Lebensrealitäten ausgespart werden sollen, nur weil die ÖVP eine vorsintflutliche Einstellung zur Familie hat. Offensichtlich ist es so, dass die ÖVP endgültig vor der homophoben Gudrun-Kugler-Linie kapituliert hat. Für die Liberalen in der ÖVP habe ich einen Vorschlag: Gehen Sie ein Stück des Weges mit der Sozialdemokratie und wählen Sie am Sonntag SPÖ!“, unterstrich Hallak.