Österreich-Premiere: Film „Cul de Sac“ (Sackgasse) über die Situation von Lesben und Schwulen im Iran am 24. November im Schikaneder Kino

_wsb_519x362_culdesac20Als herzzerreißend, tragisch und bewegend wird der Film „Cul de Sac“ (Sackgasse) beschrieben. Er wurde weltweit schon auf vielen Festivals gezeigt, am 24. November ist er erstmals in Österreich zu sehen: „Cul de Sac“ beschreibt eindringlich wie poetisch die ausweglose Situation von Lesben, Schwulen und Transgender im Iran.

In dem Film geht es um eine junge Iranerin, die in Teheran von der Universität flog, weil sie an einer Dokumentation über Homosexuelle im Iran arbeitete. Sie floh nach London und nahm dort ihr Studium wieder auf. Nach zwei Jahren war ihre Aufenthaltsgenehmigung in Großbritannien abgelaufen. Die Behörden wollten die bekennende Lesbe abschieben, obwohl im Iran homosexuelle Handlungen mit hundert Peitschenhieben bestraft werden. Bei gerichtlicher Feststellung von „reueloser“ Homosexualität ist das Todesurteil durch Erhängen vorgesehen.

Der Film handelt von der wahren Geschichte der iranischen Aktivistin und Regisseurin Kiana Firouz, die in „Cul de Sac“ selbst die Hauptrolle mitspielt. Die 27-Jährige wurde vom iranischen Geheimdienst verfolgt, weil sie sich mit der Verfolgung von Homosexuellen in ihrer Heimat auseinandersetzte. Sie floh nach Großbritannien, wo sie „Cul de Sac“ fertigstellte. Am 20. Mai 2010 feierte der Film seine Premiere in London. Trotzdem musste Firouz damit rechnen, jederzeit in den Iran abgeschoben zu werden. Ihr erster Asylantrag wurde vom britischen Innenministerium mit der Begründung abgelehnt, sie könnte ihre Homosexualität in ihrer Heimat verbergen. Ein Sturm der Entrüstung war die Folge. Eine Online-Petition für den Verbleib von Firouz in Großbritannien wurde innerhalb von zwei Monaten von mehr als 50.000 Menschen unterzeichnet. In dem Film wird die Frau letztlich abgeschoben – in der Wirklichkeit gab es für Firouz vorerst ein Happy End.

Nun ist der Film erstmals in Österreich zu sehen:
Wo? Schikaneder Kino, Margaretenstraße 24, 1040 Wien Wann? 24. November um 19.00 Uhr

Danach gibt es eine Diskussion zum Thema.

VeranstalterInnen sind das Amnesty-Netzwerk LGBT-Rechte, das Amnesty Netzwerk Frauenrechte und Identities Queer Film Festival.

Anlass für den Film ist die Aktion „16 Tage Gewalt an Frauen“. Weltweit finden zwischen dem 25. November und 10. Dezember Aktionen statt, die auf die Bedrohung von Frauen durch Gewalt aufmerksam machen.