„Niemals wieder“ ist Auftrag für den Kampf gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze!

SoHo fordert aktives Gedenken an ALLE Opfergruppen, sowie Aufarbeitung und Entschädigung für Opfer homophober Folgegesetze

Wien (SK) Zum 75. Mal jährt sich heute die Befreiung des ehem. KZ Mauthausen am 5. Mai 1945. Damit steht dieser Gedenktag auch für das Ende der nationalsozialistischen Diktatur und die Erinnerung an die unzähligen Opfer der NS-Herrschaft. Für die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation SoHo ist dieser Tag auch ein Aufruf zum aktiven Gedenken an alle Opfergruppen dieser Schreckenszeit:

„Jüdinnen und Juden, Roma, Sinti, Menschen mit Behinderung, Kriegsgefangene, politisch Andersdenkene, religiöse Minderheiten und auch Homosexuelle wurden in den Konzentrationslagern gefangen gehalten und ermordet. Ihnen allen gilt unsere Erinnerung und unser Versprechen: Niemals wieder!“, betont SoHo-Bundesvorsitzender Mario Lindner.

Für die SoHo steht aber fest: Niemals wieder muss mehr sein, als eine Phrase – dieses Versprechen steht für den aktiven Kampf gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze überall und an jedem Tag des Jahres.

Lindner stellt klar: „Die furchtbaren Verbrechen des NS-Regimes sind nicht vom Himmel gefallen. Hass und Ausgrenzung gab es schon vor dem Dritten Reich und sie sind auch nach 1945 nicht plötzlich verschwunden. Unsere Aufgabe ist es, an jedem Tag gegen Antisemitismus, Rassismus und Homophobie einzutreten!“

Für die SoHo bedeutet das auch, die Opfer homophober Folgegesetze nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vollständig zu rehabilitieren:

„Gerade die homosexuellen NS-Opfer mussten lange um ihre Anerkennung als Opfergruppe kämpfen und nicht wenige wurden auch im Nachhinein nach Gesetzen verurteilt, die noch aus dem NS-System oder der Zeit davor stammten. Sie alle verdienen eine Entschädigung und die offizielle Entschuldigung unserer Republik!“

Besonders wichtig sieht die SoHo auch die massiven Fortschritte im Gedenken an homosexuelle NS-Opfer. Neben zahlreichen Stolpersteinen für schwule Opfer in ganz Österreich wird es in Wien auch bald ein eigenes Denkmal für diese Opfergruppe geben.

„Mit dem geplanten Denkmal für homosexuelle NS-Opfer im Wiener Resselpark entsteht in der Regenbogenhaupstadt Wien eine zentrale und sichtbare permanente Erinnerungsstätte, die wir mit der Community lange gefordert haben“, zeigt sich Bakri Hallak, der Vorsitzende der SoHo-Wien, stolz.

Der Entstehungsplan für dieses Denkmal wurde 2019 von den SP-Stadträt_innen Czernohorszky und Kaup-Hasler präsentiert, momentan läuft der Ausschreibungsprozess mit nationalen und internationalen Künstler_innen. Das Siegerprojekt soll noch vor dem Sommer präsentiert werden.