Newsletter 06/6

Günter Tolar - Credits PatzakNewsletter 06/6 – Freitag, 9. Juni 2006

Gleich vorneweg ein ganz wichtiger Termin: Morgen, Samstag, 10. Juni findet in Mariahilf das erste lesbisch-schwule Straßenfest statt unter dem Titel ANDERSRUM ist NICHT VERKEHRT in MARIAHILF. Wo? Im 6. Bezirk in der Otto Bauer Gasse – auf Höhe der Mariahilfer Straße bis zur Schmalzofengasse. Wann? Von 14 bis 19 Uhr. Eröffnet wird das Fest von Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann, moderieren werde ich (Günter Tolar).

Es gibt viele interessante Darbietungen, es ist genügend Gelegenheit, auch einen kleinen Imbiss einzunehmen, sich gemütlich hinzusetzen – und einfach dabei zu sein. Auch ein Gewinnspiel wird stattfinden. Wir laden Sie / Dich sehr herzlich ein, zu kommen. Mit dem Wetter dürften wir Glück haben. In Zeiten von überall noch immer nicht bewältigten Ausgrenzungen und Ungleichbehandlungen ist es sehr wichtig, Solidarität und Flagge zu zeigen. Ich spreche hier nicht nur die FreundInnen unserer Szene an, sondern möchte auch diejenigen, die nicht direkt Betroffene sind, bitten, hinzukommen und das Zeichen, das wir setzen wollen, verstärken helfen.

Also: Wir sehen uns am Samstag in der Otto Bauer Gasse.

Auf welch unsicherem Terrain wir uns nach wie vor politisch bewegen, zeigen die Vorgänge der letzten Zeit im Oberösterreichischen Landtag. Dort hat die SPÖ einen Antrag einbringen wollen, in dem es darum ging, die Landesregierung aufzufordern, an die Bundesregierung heranzutreten, die Einführung von eingetragenen Partnerschaften für Homosexuelle zu ermöglichen. Die Resolution hat den Landtag gar nicht erreicht, weil die Grünen (in Oberösterreich ÖVP-Koalitionspartner) nicht mitunterschrieben haben. Die verschiedenen Ausreden für diese Peinlichkeit lassen sich in einem Satz zusammenfassen: „Die ÖVP hätte eh nicht mitgetan, also haben wir gleich nicht unterschrieben.“

Wenn wir die Zusammenarbeit Schwarz-Grün in Oberösterreich als (hoffentlich nicht typischen) Modellfall betrachten, dann können wir uns ungefähr ausrechnen, wie es mit unseren Anliegen aussehen würde, wenn die Grünen plötzlich mit der (in Oberösterreich mit der Zusammenarbeit übrigens sehr zufriedenen) ÖVP in einer Regierung sitzen. Da wir wissen, was mit dieser ÖVP alles nicht geht, ist der Satz „hat eh keinen Sinn, also fordern wir’s gleich gar nicht“ höchst bedenklich. Wir neigen allerdings zu der Einschätzung, dass dieser Ausrutscher der OÖ-Grünen eher auf die derzeit ziemlich tiefe Feindschaft mit der OÖ-SPÖ zurückzuführen ist.

Da offensichtlich die eine oder die andere Personal-Union auch die HOSI-Linz wieder sehr in die Nähe der Grünen gerückt hat, kann eben Oppositionspolitik in unseren Anliegen in Oberösterreich derzeit nur über die SoHo stattfinden. Ein weiterer Newsletter zu aktuellen Ereignissen kommt in den nächsten Tagen. Auch der schon lange angekündigte Jour Fixe wird jetzt endlich einberufen.

Liebe Grüße

3 thoughts on “Newsletter 06/6

  1. Ist ja auch völlig wurscht, ob das erste oder das dreihundertzweiundvierzigste. wichtig ist, dass ein sichtbarwerden stattfindet. das halte ich für das eigentlich wichtige.

    ich freu mich auch schon drauf

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