Lesben und Schwule in Konzentrationslagern

kz.jpgUtl: Traschkowitsch: Niemals vergessen, was Menschen angetan wurde!

09.05.09 – „Die Nationalsozialisten stilisierten in ihrem Wahn und ihrem Hass Homosexualität zu einer ‚Gefahr für Volk, Staat und Rasse‘, der mit ‚rücksichtsloser Energie und Entschiedenheit Einhalt geboten‘ werden müsse. Schätzungen zufolge standen in der Zeit des Nationalsozialismus unzählige Homosexuelle vor Gericht, wurden denunziert, verhöhnt und zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Viele von ihnen kamen in Konzentrationslager, u.a. auch nach Mauthausen. Sie mussten den ‚Rosa Winkel‘ tragen, wurden Strafkommandos zugewiesen oder im Zuge pseudomedizinischer Experimente erniedrigt, gepeinigt, zwangskastriert und auch brutal ermordet. Die genaue Zahl der Getöteten lässt sich nicht ermitteln“, so BR Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität) heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

„Ein würdiges Gedenken, ein nationaler Gedenkort, eine gesellschaftliche Verständigung über das ihnen zugefügte Unrecht blieb den verfolgten Homosexuellen nach Kriegsende lange verwehrt: Über vier Jahrzehnte blieben sie aus dem offiziellen Gedenken an die NS-Opfer ausgeschlossen. Es geht um eine Kultur der Humanität, der Anerkennung und der gegenseitigen Toleranz in einem Land, in dem wir ohne Angst leben können. Dazu fordert uns die Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen auf, und die Geschichte verpflichtet uns zum Kampf gegen weitere rechtsradikalen Tendenzen und Formen der Intoleranz!“, fährt Traschkowitsch fort.

„Noch immer werden auch in Österreich Angehörige von Minderheiten ausgegrenzt, stigmatisiert und diskriminiert. Ein bereits lange versprochenes Denkmal für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus in Wien, welches an deren Leid und ihre Entbehrungen erinnert, muss eine lebendige Botschaft für heutige Generationen sein. Es mahnt zu Respekt vor Verschiedenheit, zur Anerkennung von Vielfalt. Es ist nun an der Zeit, dass von Seiten des verantwortlichen Künstlers nun endlich auch ein ‚umsetzbarer‘ Vorschlag präsentiert wird. Sollte der nächste Vorschlag wieder aus technischen Gründen nicht umzusetzen sein, so tendiere ich wirklich dafür, kreative StudentInnen der Kunsthochschulen aufzurufen, realisierbare Entwürfe für ein Denkmal zu präsentieren.“, so Peter Traschkowitsch abschließend.