Internationaler Frauentag – SoHo: Gleichstellung endlich völlig umsetzen

menclikPeter TraschkowitschMenclik/Traschkowitsch: „Für gesellschaftlichen Fortschritt braucht es starke Sozialdemokratie“

Wien (OTS/SK) – Der Internationale Frauentag am 8. März steht für den Kampf für rechtliche, politische und wirtschaftliche Gleichstellung, ein selbstbestimmtes Leben, das Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. „Die Sozialdemokratie brachte herausragende Persönlichkeiten in der Frauenbewegung hervor, Frauen wie Rosa Jochmann, Hertha Firnberg, Johanna Dohnal. Wir werden diese Vorkämpferinnen nie vergessen“, betonen der Bundes- und Wiener Landesvorsitzende der Sozialdemokratischen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Transgender- und Intersexuellen-Organisation SoHo, Peter Traschkowitsch, und die stellvertretende Bundesvorsitzende Michaela Menclik am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Frauen seien öfters von Altersarmut betroffen und erhalten in vielen Bereichen noch immer weniger Geld für gleichwertige Arbeit, sagt Menclik, und betont: „Wir müssen für Gleichstellung weiterarbeiten und weiterkämpfen. Es kann einfach nicht sein, dass Frauen ihr ganzes Leben arbeiten, Kinder erziehen, eventuell Verwandte pflegen und trotzdem im Alter fürchten müssen, in die Armut abzurutschen.“ Traschkowitsch ergänzt: „Am Internationalen Frauentag dürfen wir auch nicht vergessen, dass wir die völlige Gleichstellung für LSBTI-Personen noch nicht erreicht haben. Es kann nicht sein, dass gesellschaftlicher Fortschritt nur von den Höchstgerichten oder den europäischen Institutionen erstritten werden muss.“

Vor einigen Tagen wurde eine erschreckende Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zur Gewalt an Frauen in Europa präsentiert. Sie besagt, dass jede dritte Frau in der EU bereits Opfer von Gewalt geworden ist. „Gewalt gibt es auch in lesbischen Beziehungen, hier muss es künftig ein Auffangnetz geben. Daher engagiert sich die Sozialdemokratie unter dem Motto ‚Europa. Gut für die Frauen‘, um die Situation von Frauen zu verbessern“, erklären die beiden SoHo-Vorsitzenden.

In Teilen der Welt scheint es, dass Menschenrechte für Frauen nicht gelten. „Frauen haben es oftmals noch schwerer als Männer, ihre Rechte durchzusetzen. Viele sind Opfer von sexueller Gewalt in Kriegsgebieten, werden auf Grund ihres Geschlechts bedroht und verfolgt oder leiden an familiärer Gewalt. Der Zugang zu einer qualifizierten Schul- und Berufsausbildung ist ihnen oftmals ebenfalls verschlossen“, machen Menclik und Traschkowitsch aufmerksam.

Klar ist für die SoHo-Vorsitzenden: „Für gesellschaftlichen Fortschritt in Österreich wie Sukzessiv- und Fremdkindadoption, die Öffnung der Ehe, rechtliche Verbesserungen für Transgender- und intersexuelle Menschen, braucht es eine starke Sozialdemokratie.“ Von Seiten der Rechtspopulisten seien derlei Fortschritte wohl kaum zu erwarten.