Heinisch-Hosek empört über Blutspendeverbot für homosexuelle Männer

Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-HosekUtl.: SPÖ-Abgeordnete wirft Roten Kreuz Diskriminierung vor – Eigenes Antidiskriminierungs-Gesetz notwendig

05.08.2006 – Wien (SK) – Empört zeigt sich SPÖ-Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek über den Umstand, dass homosexuelle Männer vom Roten Kreuz das Blutspenden untersagt wird. Begründet wird dieses Verbot vom Roten Kreuz mit einem „erhöhten Risikoverhalten“ homosexueller Männer, wie der „Standard“ berichtet. Heinisch-Hosek übt scharfe Kritik am Vorgehen des Roten Kreuz. „Das Blutspendeverbot für homosexuelle Männer ist durch nichts zu rechtfertigen und bedeutet eine Diskriminierung homosexueller Männer“, hielt die SPÖ-Abgeordnete am Samstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst fest. ****

Für Heinisch-Hosek zeigt dieser Fall erneut, dass das aktuelle Gleichbehandlungsgesetz „unzureichend und zahnlos“ ist. Die SPÖ-Gleichbehandlungssprecherin bekräftigte daher auch die Forderung der SPÖ nach einem eigenen Antidiskriminierungs-Gesetz. Heinisch-Hosek ist jedoch auch klar, dass dieses Gesetz erst dann realisiert wird, wenn die SPÖ wieder Regierungsverantwortung trägt. Denn die jetzige Regierung habe bis jetzt weder Anstalten gezeigt, dass sie an der Umsetzung eines solchen Gesetzes interessiert ist, noch sei sie gewillt, gesetzliche Rahmenbedingungen für hetero- und homosexuelle Lebensgemeinschaften (Stichwort Eingetragene Partnerschaften) zu schaffen, machte die SPÖ-Abgeordnete abschließend deutlich. (Schluss) ps

7 thoughts on “Heinisch-Hosek empört über Blutspendeverbot für homosexuelle Männer

  1. Liebe SPÖ. Das Blutspendegesetz stammt von 1999. Darin ist keineswegs etwas von Ausschluss von Homosexuellen zu lesen. Was hat demnach die jetzige Regierung mit dem ÖRK zu tun?

    Findet Ihr es nicht sehr peinlich und durchsichtig jetzt auf einen fahrenden Zug aufspringen zu wollen, den ihr selbst BIS 1999 gelenkt habt? Und BIS 1999 sind Eure Ergebnisse für die Gleichstellung von Homosexuellen gleich null gewesen. Obwohl Eure Klientel angeblich dem Thema offener gegenüber stehen und Euch die Schwulen so wichtig sind. Ist Eure Kritik an den Versäumnissen der letzten 6 Jahre nicht sehr durchsichtig? Anstatt auf dem Rücken der Schwulen zu Punkten, solltet Ihr MIT den Schwulen punkten.

    Oder haltet Ihr Homosexuelle für sehr naiv?

  2. Im Jahr 2004 waren weniger als 10% aller HIV-Neuinfektionen in der WHO-Europaregion auf sexuelle Handlungen zwischen zwei Männern zurückzuführen. (vgl. http://www.eurohiv.org)
    In Österreich wird die offiziell geführte Statistik nicht aufgrund sexueller Orientierung erstellt.
    „Erhöhtes Risikoverhalten“, was soll das bitte heißen? Dass mein Fahrstil gefährlich ist? Das RK soll endlich von ihren verstaubten Ansichten abrücken!

  3. @Micha. Vielleicht solltest Du dich etwas mehr informieren:

    Auf dem Fragebogen zum Blutspenden sind Fragen angeführt, deren Positivbeantwortung definitv zum Ausschluss führen. Ua. auch die Frage, ob man gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehr hat. Wie man hört, hat das RK nun vor, die Fragebögen auch noch zu verschärfen. Die oa. angeführte Frage soll mit der Frage, ob man als Mann mit einem Mann sexualverkehr hat, ausgetauscht werden.

    Nun, wenn es ein österreichweites Anti-Diskriminierungsgesetz gäbe, so wären solche diskriminierungen von Menschengruppe verboten. Und diese Regierung hat es nunmal auch verbockt ein solches zu beschliessen.

    Vielleicht verstehst Du jetzt den Zusammenhang. Oder auch nicht.

  4. Das ist alles völlig richtig. Nur das ÖRK sieht es nicht als Diskriminierung. Und das Blutspenden fällt nun mal nicht unter Anti-Diskriminierung, da es keinerlei Recht auf Blutspenden gibt.

    Und ja ich verstehe den Zusammenhang: Ich habe ihn recherchiert! Nur gibt es den Zusammenhang nicht, den Du gerne hättest. Es ist eben nicht irgendeine Partei Schuld. Und es ist erbärmlich wie die SOHOSPÖ versucht diesen Schwarzen Peter wegzuschieben. Was ist denn mit den Versäumnissen BIS 1999??? Alles vergessen?

  5. Liebe/r Micha!

    Du verstehst offenbar die Zusammenhänge wirklich nicht. Ein Anti-Diskriminierungsgesetz beeihaltet grundsätzlich Verbote von Diskrimierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse, der Religion, der Herkunft, der sexuellen Orientierung und Identität, usw. vor Verweigung von Waren und Dienstleistungen. Weiters hat alles Unterlassen zu werden, was als Diskriminierung empfunden werden kann.

    So, nun wer ist denn für die Schaffung dieser Rahmenbediengung zuständig? – Wer schafft ein solches Gesetz? Na, wer wohl? der Gesetzgeber.

    Ausserdem finde ich es lustig, wie man sturköpfig ständig der SPÖ den schwarzen Peter zuschieben will. *G* – allmählich ist es schlichtweg nicht mehr glaubwürdig, wenn man ständig die menschenfverachtende Blockadepolitik der ÖVP negiert.

    Viel Spass weiterhin mit dem Füttern deines Hundes, der Dich beißt.

    😉

  6. Ich finde es lustig wie Du den Schwarzen Peter immer „den anderen“ zuschiebst. „Deine SPÖ“ hatte BIS 1999 mehr als 25 Jahre Gelegenheit das GESELLSCHAFTLICH zu regeln. Sie hat es trotz aller Möglichkeiten nicht getan.

    Und ich verstehe die Zusammenhänge sehr gut: Da kein Recht auf Blutspenden besteht, ist eine Diskriminierung per Gesetz nicht zu verhindern.

    Allein die Tatsache, dass Du die Interessen von Schwulen hinter Parteipoltik stellst ist doch der Grund warum das nicht ernst genommen wird, sich nichts tut, Du darüber frustriert bist und selbst bei der SOHO daran Schuld hast, dass Schwule in Österreich nicht gleichgestellt sind.

    PS: Bezüglich Hund der mich beisst: Wer hat denn z.B. den unsäglichen Paragraph 209 abgeschafft?

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