Grundrechtsagentur-Studie über Fremdenfeindlichkeit in der Europäischen Union

Utl.: Traschkowitsch: Resignation unter MigrantenInnen sehr groß

Wien (SK) – „Stärker als bisher angenommen werden Zuwanderer und ethnische Minderheiten in der Europäischen Union diskriminiert. Das geht aus einer neuen Studie über Rassismus und Diskriminierung in allen 27 Mitgliedsstaaten, die von der EU-Grundrechtsagentur in Auftrag gegeben wurde, hervor. Es ist erschütternd, wie hoch die Dunkelziffer rassistisch motivierter Straftaten und wie weit Diskriminierung auf Grund der ethnischen Herkunft verbreitet ist“, so Bezirksrat Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität), gegenüber dem SPÖ Pressedienst. ****

Die amtlichen Zahlen zu Rassismus sind dabei nur die Spitze des Eisbergs: 37 Prozent gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten persönlich diskriminiert worden sind. Zwölf Prozent wurden zwar selbst Opfer rassistischer Gewalt, doch nur 20 Prozent der Betroffenen gingen danach zur Polizei. Laut Bericht erfahren die meiste Diskriminierung die rund zwölf Millionen Roma, gefolgt von schwarzen, afrikanischen Einwanderern. Unter den Roma, die vorwiegend in den neuen Mitgliedsstaaten Mittel- oder Südosteuropas leben, hat im vergangenen Jahr jeder Zweite über Diskriminierung berichtet. Vier von zehn Afrikanern aus Ländern südlich der Sahara und Nordafrika berichteten ebenfalls über einen hohen Diskriminierungsgrad. Unter den Roma zeigten bis zu 92 Prozent der Betroffenen die Diskriminierung nicht an.

„Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, wie wichtig Bildung in den Schulen, wie wichtig Erwachsenenbildung, etwa Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen der Gewerkschaften, ist. Nur durch konsequente Bildungsmaßnahmen können rassistische, fremdenfeindliche und auch homophobe Übergriffe verringert werden. Nichts desto trotz ist ein gesetzliches Maßnahmenpaket unumgänglich“, so Peter Traschkowitsch abschließend.