Utl.: Frauenberger: „Ziel bleibt die Gleichstellung mit der Ehe“
Wien (OTS) – Seit 1. Jänner 2010 haben schwule und lesbische Paare in Österreich die Möglichkeit, eine eingetragene PartnerInnenschaft zu begründen. Damit verbunden ist die rechtliche Absicherung in vielen wichtigen Bereichen. Insgesamt 365 Paare haben diesen Schritt in Wien im Jahr 2010 gewagt. 510 Männer (70 Prozent) und 220 Frauen (30 Prozent) machten von der neuen gesetzlichen Möglichkeit gleich im ersten Jahr Gebrauch. Vier männliche Paare nutzten sogar den frühest möglichen Termin am 4. Jänner 2010. Stadträtin Sandra Frauenberger freut sich: „Wien ist das Bundesland, in dem mit Abstand am meisten Verpartnerungen stattgefunden haben. Und das ist kein Zufall: Denn das ‚Wiener Verpartnerungspaket‘ entspricht den Wünschen vieler schwuler und lesbischer Paare nach einer feierlichen und würdevollen Verpartnerung. Überall wo in Wien geheiratet werden kann, können sich Paare auch verpartnern lassen.“
Dass viele Paare schon lange auf die Möglichkeit der Eintragung der PartnerInnenschaft gewartet haben, spiegelt sich auch in der Statistik wider. Im ersten Halbjahr 2010 wurden deutlich mehr PartnerInnenschaften (224) eingetragen als in der zweiten Jahreshälfte (141). Die beliebtesten Verpartnerungsmonate waren Jänner und März mit jeweils 43 Eintragungen gefolgt von Mai mit 41 eingetragenen PartnerInnenschaften.
Zwtl.: „Verpartnerungstourimus“ in Wien
Wien erfreut sich auch bei Personen aus anderen (Bundes-) Ländern großer Beliebtheit. Von den 730 Personen, die in Wien die PartnerInnenschaft eingegangen sind, hatten 80 keinen Wohnsitz in Wien. Dies mag auch daran liegen, dass in Wien mehrere Möglichkeiten für die Verpartnerung zur Auswahl stehen: 270 Paare begründeten die PartnerInnenschaft in den Amtsräumen der zentralen Servicestelle für eingetragene PartnerInnenschaften. 77 Paare entschieden sich für eine feierliche Verpartnerung in einem würdevollen Rahmen in Trauungssälen der Standesämter oder in Festsälen der Amtshäuser. 18 Paare erhielten ihre Urkunden in einem würdevollen Rahmen an einer der mehr als 40 zur Verfügung stehenden Traumlocations überreicht.
Stadträtin Frauenberger: „Die Statistik zeigt: Das Gesetz zur eingetragenen PartnerInnenschaft war ein längst fälliger Schritt, auf den viele Menschen gewartet haben. Dennoch hat das Gesetz seine Mängel, weil es die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare in einigen Bereichen – etwa beim Namens- oder Adoptionsrecht – fortschreibt. Politisches Ziel bleibt daher die vollkommene Gleichstellung gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften mit der Ehe.“
Service und Information
Alle Informationen zur eingetragenen PartnerInnenschaft in Wien gibt es auch im Internet und zwar unter
http://www.wien.gv.at/verwaltung/personenwesen oder http://www.partnerschaft.wien.at
Die zentrale Servicestelle für Verpartnerungen
MA 35 – Bezirksverwaltungsbehörde,
Schönbrunner Straße 54, 1050 Wien
Tel.: 4000 05589, Fax: 4000 9905580
E-Mail: 6110-ref@ma35.wien.gv.at