Mit Denkmal für homosexuelle NS-Opfer in Wien wird jahrelange Forderung der LGBTIQ-Community umgesetzt

Bakri Hallak und Mario Lindner loben wichtigen Schritt zu moderner, umfassender Erinnerungskultur

Wie die Stadt Wien heute bekannt gab, wird das Denkmal für die homosexuellen Verfolgten und Opfer des Nationalsozialismus im Wiener Resselpark entstehen. Für die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation SoHo ist das ein wichtiger Schritt hin zu einer modernen und umfassenden Erinnerungskultur. Die Fixierung des Standorts und der genaue Umsetzungsplan, den die Stadträt_innen Czernohorszky und Kaup-Hasler gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl präsentierten ist gleichzeitig die Umsetzung einer langjährigen Forderung der SoHo und zahlreicher Vertreter_innen der LGBTIQ-Community in Wien und ganz Österreich. „In den vergangenen Jahren gab es sowohl mit temporären Mahnmälern, als auch mit Kunstaktionen und inhaltlichen Veranstaltungen zahlreiche Ansätze, um die nationalsozialistischen Verbrechen gegen Homosexuelle aufzuarbeiten. Mit der Entstehung des Denkmals im Resselpark errichtet die Stadt Wien nun nach einem breiten Beteiligungsprozess die erste permanente Erinnerungsstätte an diese lange ignorierte Opfergruppe in ganz Österreich“, freut sich der Vorsitzende der SoHo Wien, Bakri Hallak, „Für diesen Schritt haben sich viele Menschen in Politik und Zivilgesellschaft lange eingesetzt. Mitten im Zentrum unserer Regenbogenhauptstadt Wien entsteht damit ein sichtbarer Ort des Gedenkens und gibt einer Gruppe von Verfolgten und Opfern endlich Anerkennung, die viel zu lange nicht thematisiert wurde!“ Noch 2019 wird die Ausschreibung zur Umsetzung des Denkmals erfolgen, bis April 2020 wird gemeinsam mit einer breiten Jury das Siegerprojekt gekürt. Finanziert wird diese wichtige Initiative von der Stadt Wien und dem Nationalfonds der Republik.

Erfreut zeigt sich auch SoHo-Bundesvorsitzender, Nationalrat Mario Lindner: „Die Stadt Wien ist mit der Umsetzung dieses Mahnmals einmal Vorreiterin in ganz Österreich und wirft Licht auf ein Kapitel der Geschichte, vor dem unser Land viel zu lange die Augen verschlossen hat. Unser Dank geht an alle Aktivist_innen der SoHo Wien und der gesamten Community, sowie die Wiener Landesregierung, die dieses wichtige Projekt über Jahre eingefordert haben und jetzt zur Umsetzung bringen!“

 

Foto (c) PID/Votava // Marina Hanke, Jürgen Czernohorszky, Veronica Kaup-Hasler, Bakri Hallak, Lea Halbwidl