Sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation wählt Mario Lindner zum Vorsitzenden und Spitzenkandidaten für Nationalratswahl
Unter dem Motto „Bunte Mehrheiten braucht das Land“ ging am vergangenen Samstag die Bundeskonferenz der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo Österreich in Wien über die Bühne. Ganz im Zeichen dieses Titels standen dabei die Wahlen im kommenden Jahr im Fokus der Beratungen: „Bei den Wahlen zur Arbeiterkammer, zum EU-Parlament und ganz besonders zum Nationalrat entscheiden wir 2024 darüber, in welche Richtung sich unser Land entwickeln wird“, betonte dabei SoHo-Bundesvorsitzender Mario Lindner, „Es wird darum gehen, ob Österreich sich in Richtung Respekt, Vielfalt und soziale Gerechtigkeit bewegt oder hin zu einer schwarz-blauen Zukunft von Ausgrenzung, Spaltung und sozialen Rückschritten. Für uns ist klar: Wir wollen einen echten Aufbruch schaffen – für die LGBTIQ-Community und alle Menschen, denen ein sozial gerechtes und respektvolles Österreich ein echtes Anliegen ist!“ Von den 70 Delegierten aus ganz Österreich wurde Lindner daraufhin mit 98,4 Prozent als Bundesvorsitzender wiedergewählt und einstimmig zum Spitzenkandidaten für die kommenden Nationalratswahl bestimmt. Gemeinsam mit ihm wurden die stellvertretenden SoHo-Vorsitzenden, Tatjana Gabrielli und die EU-Abgeordnete Theresa Bielowski, Bundessekretär Sebastian Pay und ein starkes Vorstandsteam aus ganz Österreich gewählt.
Die SoHo Österreich ist heute die einzige LGBTIQ-Organisation, die flächendeckend in allen neun Bundesländern und inzwischen auch in vielen Bezirken und Regionen aktiv ist. Das Wachstum der Organisation wurde auch zu Beginn der Konferenz mit der Aufnahme der SoHo Burgenland als neunter Landesorganisation unterstrichen. Auch zahlreiche Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft nahmen an der SoHo-Bundeskonferenz teil: In ihren Grußworten an die Delegierten betonten SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl, EU-Abgeordneter Andreas Schieder, Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Marina Hanke und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig die Bedeutung sozialdemokratischer Politik für einen echten Kurswechsel in Österreich und das Zusammendenken von gesellschaftspolitischen Forderungen mit sozialpolitischen Fortschritten. Auch Vertreter*innen der sozialdemokratischen Jugendorganisationen und der großen Gleichstellungs-NGOs waren bei der SoHo-Bundeskonferenz zu Gast. Im Zuge der Konferenz wurde dem langjährigen SoHo-Vorsitzenden und Fernsehstar Günter Tolar von Andreas Babler auch die höchste Auszeichnung der Sozialdemokratie, die Victor-Adler-Plakette verliehen.
Inhaltlich beschlossen die SoHo-Delegierten eine Reihe von Forderungen für einen besseren Schutz vor Diskriminierung, den Kampf gegen Hasskriminalität und längst überfällige Gesetze wie das Verbot von Konversionstherapien. Für die kommenden Wahlkämpfe stellt die SoHo daher eine klare Verbindung von gesellschaftspolitischen Visionen und der Frage nach mehr sozialer Gerechtigkeit ins Zentrum: „Es ist klar: Nur wenn wir unser Land in allen gesellschaftlichen Bereichen nach vorne bringen, werden wir echte Verbesserungen umsetzen können. Die Zukunft der LGBTIQ-Community muss Hand in Hand mit einer gerechten Millionärssteuer, mutiger Gesundheitspolitik und Verbesserungen im Bildungsbereich gehen“, so Lindner in seiner Rede an die Delegierten, „Genau deshalb brauchen Österreich und Europa endlich bunte Mehrheiten!“