Utl.: Binder fordert Ende des rechtlichen Niemandslandes für homosexuelle Paare mit Kindern
25. 6. 2002 – Wien (SK) “Es hat lange gedauert, um in Österreich das Liebesleben junger, homosexueller Männer endlich zu entkriminalisieren. Wenn man bedenkt, dass Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren möglich waren, kann man sich vorstellen, was für einen Druck und Angst man vielen homosexuellen Beziehungen in Österreich nimmt”, stellt SPÖ-Abgeordnete Gabriele Binder, Familiensprecherin der Österreichischen Kinderfreunde, am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst erleichtert zur Aufhebung des Paragrafen 209 durch den Verfassungsgerichtshof fest.
“Einen Aufholbedarf gibt es jedoch noch bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen, wo die PartnerInnnen Kinder in die Beziehung mitgebracht haben. Nach wie vor haben diese Familien in Österreich nicht die gleichen Rechte wie heterosexuelle Elternpaare”, gab Binder zu bedenken.
“Es ist nicht einzusehen, warum homosexuelle Paare mit Kindern in einem rechtlichen Niemandsland leben und keinerlei Früchte unserer Familienpolitik ernten dürfen. Man stelle sich nur den Fall vor, dass zwei Frauen in einer Beziehung zusammenleben, in die jede Frau ein Kind mitgebracht hat. Stößt einer der Frauen etwas zu, hat das leibliche Kind dieser Frau nicht das Recht, weiterhin in seiner Familie aufzuwachsen”, kritisierte Binder.
Daher fordern die Österreichischen Kinderfreunde, dass auch gleichgeschlechtliche Familien, dieselben Rechte zugesprochen bekommen um sich in ihrer Familie sicher, gut aufgehoben und zu Hause fühlen zu können, schloss Binder. (Schluss) hm/mp