SPÖ & SoHo fordern von schwarz-grüner Bundesregierung umgehendes Ende des Blutspendeverbots für homo- und bisexuelle Männer
Wie aktuelle Medienberichte zeigen, zieht Ungarn in Sachen Antidiskriminierung an Österreich vorbei – zumindest beim Zugang zur Blutspende. Denn nur wenige Wochen nachdem Orban ein Gesetz vorgelegt hat, dass die Anerkennung von Trans*-Personen in Ungarn de facto beenden würde, setzt unser Nachbarland im Bereich der Blutspende einmal einen Schritt in die richtige Richtung: Inmitten der Corona-Krise dürfen nun auch homo- und bisexuelle Männer Blut spenden, wenn sie kein Risikoverhalten an den Tag legen. Bisher galt in Ungarn, so wie in Österreich, ein De-Facto-Blutspendeverbot durch eine einjährige Wartefrist für alle Männer, die Sex mit Männern haben. Für den Vorsitzenden der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, Mario Lindner, zeigt diese Entwicklung, wie weit Österreich auch unter der schwarz-grünen Regierung bei Gleichstellung nachhinkt:
„Wenn Ungarn in diesem Bereich liberaler wird, als Österreich, dann muss uns das zu denken geben: Es ist höchste Zeit, dass auch hierzulande der Zugang zur Blutspende vom Risikoverhalten und nicht von der sexuellen Orientierung abhängt!“
Einen entsprechenden Antrag hatten die Koalitionsparteien ÖVP und Grüne erst vor einer Woche im Nationalrat abgelehnt. Stattdessen wurde durch einen eigenen Antrag eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit diesem Thema beschäftigen soll. Für Lindner steht fest:
„Wir diskutieren seit Jahren über dieses Thema und alle Beteiligten wissen, dass es sich um eine Diskriminierung handelt: Wir brauchen nicht die zehnte Arbeitsgruppe und aufschiebende Anträge – wir brauchen Lösungen, liebe Bundesregierung!“
Denn gerade in Zeiten von Corona würden dringend Blut- und Plasmaspender gesucht: „Jeder soll seinen Beitrag leisten können. Die Bundesregierung muss das endlich möglich machen!“, so Lindner abschließend.