Gerade jetzt muss Schluss mit der generellen Diskriminierung bei Blut- und Plasmaspenden sein

Die SoHo fordert, dass Blutspende von Risikoverhalten statt von der sexuellen Orientierung abhängen muss

Gerade im Zuge der COVID-19 Krise werden Blutspender verstärkt gesucht. Die Gruppe schwuler und bisexueller Männer bleibt allerdings bis heute de facto von der Möglichkeit zur Spende ausgeschlossen. Denn für MSM – Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben – gilt eine 12-monatige Wartefrist nach dem letzten gleichgeschlechtlichen Sex. Für die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation SoHo ist es höchste Zeit, diese generelle Diskriminierung zu beenden und allen Menschen den Zugang zur Blutspende zu ermöglichen. SoHo-Bundesvorsitzender Mario Lindner betont:

„Andere Länder fragen längst das Risikoverhalten aller Spenderinnen und Spender ab, statt eine Gruppe generell auszuschließen. Auch Österreich sollte die aktuelle Situation zum Anlass nehmen, um endlich mit dieser antiquierten Richtlinie aufzuräumen und allen Freiwilligen die Möglichkeit geben, ihren Beitrag durch Blutspende zu leisten!“

Aktuelle Medienberichte zeigen, dass schwule und bisexuelle Männer auf Basis der aktuellen Blutspendeverordnung anscheinend auch von der Plasmaspende ausgeschlossen werden. Gerade in Zeiten wie diesen, wo Blut und Blutplasma von COVID-19-Genesenen dringend benötigt wird, sei das eine absurde, vollkommen unnötige Diskriminierung, so Lindner.

Länder wie Bulgarien, Portugal oder Spanien haben längst Regeln in Kraft, die sich rein am persönlichen Risikoverhalten der SpenderInnen orientieren. Das sieht die SoHo auch als Vorbild für Österreich.

„Die Stigmatisierung und Diskriminierung schwuler Männer ist wissenschaftlich längst überholt“, betont Lindner, „Was wir brauchen ist eine umfassende Regelung, die das persönliche Risikoverhalten im Sinne der EmpfängerInnen zur Grundlage nimmt – nicht welches Geschlecht ihre Sexpartner haben! Und zwar jetzt mehr denn je!“