SPÖ bringt Anfrage zu Berichten um fragwürdige Schulworkshops ein
Mit einem ausführlichen Bericht wiesen die Salzburger Nachrichten vor kurzem auf die vielen Herausforderungen für den Sexualunterricht in Österreichs Schulen hin. Unter anderem wurde dabei über den Verein „Teen Star“ berichtet, der laut SN eine „streng katholische Lebenskunde“ in Workshops an öffentliche Schulen bringt. Aus den Inhalten dieser Workshops wurde berichtet: „Homosexualität gelte als Identitätsproblem und Verirrung. Schwule unternähmen den vergeblichen Versuch, einen Mangel zu kompensieren. Die sexuelle Orientierung sei durch eine Kombination aus Therapie, Selbsthilfegruppen und Seelsorge veränderbar.“ (SN, 30.06.2018, WOCHENENDE, Seite 11) Für SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner unterstreicht dieser Bericht die zahlreichen Probleme im Bereich der schulischen Sexualpädagogik: „Sicherer und bewusster Umgang mit der eigenen Sexualität ist ein zentraler Inhalt, den Jugendliche im Zuge ihrer Schulzeit lernen müssen – das geht aber nur, wenn die Inhalte, die vermittelt werden, wissenschaftlich korrekt und vor allem ohne ideologische Wertung sind. Der Bericht über den Verein TeenStar ist mehr als besorgniserregend und bedarf einer schnellen und gründlichen Überprüfung durch die Politik.“ Der international agierende Verein ist laut Salzburger Nachrichten an 34 österreichischen Schulen, darunter Volksschulen, tätig.
Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo ist, hat daher eine eigene parlamentarische Anfrage zu den genannten Medienberichten eingebracht. „Wir wollen vom Bildungsminister im Detail wissen, ob dieser Verein in irgendeiner Art und Weise Förderungen durch den Bund oder die Länder bekommt.“ In Österreich regelt der Grundsatzerlass Sexualpädagogik die schulische Arbeit in diesem Bereich. Dieser bekennt sich glasklar zu Prinzipien wie einer positiven Haltung gegenüber der sexuellen Entwicklung und der Anerkennung sexueller Vielfalt. „Die Berichte über den Verein TeenStar gehen in eine grundlegend andere Richtung. Sollten Sie sich als wahr erweisen, erwarten wir von Minister Faßmann schnellstmöglich konkrete Handlungen. Das zuständige Ministerium darf nicht tatenlos zusehen, wenn in Schulen Inhalte unterrichtet werden, die nicht nur rückständig, sondern vor allem fahrlässig gegenüber einer selbstbewussten, reflektierten Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind“, betont Lindner abschließend. Der Minister hat nun zwei Monate Zeit, um die Anfrage zu prüfen und mit allen Informartionen, die ihm zur Verfügung stehen, zu beantworten.
Hier finden Sie die parlamentarische Anfrage:
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/J/J_01412/imfname_703769.pdf