Utl.: Tolar, Görner: “Deutsche Konservative erkennen endlich Zeichen der Zeit”
14. 12. 1999 – Wien (SK) “Die CDU konnte sich der Realität nicht verschließen und erkennt nun endlich die Zeichen der Zeit”, begrüßte Günter Tolar, Bundessprecher der Initiative SoHo (Sozialismus & Homosexualität), die neue Familienpolitik der Deutschen Christdemokraten. Diese hatten gestern auf ihrem “kleinen Parteitag” ein neues “Familienpolitisches Programm” verabschiedet, das auch gleichgeschlechtliche PartnerInnenschaften als gelebte Realität anerkennt.
Tolar: “Das ist ein starkes Zeichen an alle konservativen Parteien Europas. Ich hoffe, dass dieses Zeichen auch in Österreich empfangen wird, und die längst gelebte Realität zu ihrem Recht kommt.”
Im beschlossenen Leitantrag zur CDU-Familienpolitik heißt es im Kapitel “II – 19. Partnerschaft in anderen Formen” unter anderem: “Wir respektieren die Entscheidung von Menschen, die in anderen Formen der Partnerschaft ihren Lebensentwurf zu verwirklichen suchen. Dies gilt auch für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Wir werben für Toleranz und wenden uns gegen jede Form von Diskriminierung. Wir wollen prüfen, welche rechtlichen Hindernisse, die dem gemeinsamen Leben und der gegenseitigen Fürsorge im Wege stehen, beseitigt werden können.”
SoHo-Vorsitzender Felix Görner konstatierte, “dass die CDU aus der Rolle der Opposition heraus offensichtlich erkannt hat, dass es auch Konservativen möglich ist, die Rechte von Lesben und Schwulen anzuerkennen. Offensichtlich war das nicht zuletzt dadurch möglich, dass Homosexuelle mit der LSU (Lesben und Schwule in der Union) eine offiziell anerkannte Lobby haben.” Abseits aller grundlegenden weltanschaulichen Unterschiede “ist es daher zu begrüßen, dass sich Homosexuelle in allen Parteien für ihre Rechte einsetzen, wie sozialdemokratische Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen in der SoHo.” (Schluss) ns/mp/ib