SPÖ-Gleichstellungssprecher betont „mit aller gebotenen Entschlossenheit gegen diese unglaublichen Entgleisungen“ vorzugehen
Fassungslos zeigt sich der Gleichstellungs- & LGBTIQ-Sprecher der SPÖ, Mario Lindner, über die aktuellen Aussagen des Salzburger Ex-Weihbischofs Andreas Laun. In einem Beitrag auf der Seite kath.net hatte dieser die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare mit der Segnung von Konzentrationslagern verglichen. „Das ist eine völlig untragbare Aussage, nicht nur für einen Kirchenvertreter, sondern in Wahrheit für jeden Menschen“, so Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTI-Organisation SoHo ist.
Laun war schon in der Vergangenheit immer wieder mit fragwürdigen Aussagen, insbesondere gegen gleichgeschlechtlich Liebende, aufgefallen. Mit diesem Statement habe er aber ganz definitiv eine Grenze überschritten: „In unserer pluralistischen Demokratie haben wir alle das Recht, uns kritisch zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen zu Wort zu melden. Man kann auch die Meinung vertreten, dass die Öffnung der Zivil-Ehe für alle Österreicherinnen und Österreicher kein guter Schritt ist – so etwas muss unsere Gesellschaft aushalten“, so Lindner. „Aber der Vergleich einer Segnung von homosexuellen Paaren mit der Segnung von Konzentrationslagern ist nicht nur widerlich, sondern relativiert auch die unsäglichen Verbrechen des KZ-Systems. Gerade als Kirchen-Vertreter sollte Laun nicht eine ganze Bevölkerungsgruppe derart untergriffig attackieren. Ich erwarte mir eine rasche, ernstgemeinte Entschuldigung“, stellt der SPÖ-Gleichstellungssprecher klar. Von der katholischen Kirche fordert Lindner eine glasklare Distanzierung von derartigem Gedankengut. Lindner lässt derzeit rechtliche Schritte gegen Laun prüfen. „Wir werden mit aller gebotenen Entschlossenheit gegen diese unglaublichen Entgleisungen vorgehen“, so Lindner abschließend.