SPÖ-Bezirksvorsteher Walter Braun von Rudolfsheim-Fünfhaus Walter Braun im Interview mit Bezirksrätin Ing. Angelika Frasl

Interview mit Bezirksrätin Ing. Angelika FraslIng. Angelika Frasl
• Landesfinanzreferentin der SoHo Wien
• Bezirksrätin in Rudolfsheim-Fünfhaus
o Vorsitzende der Verkehrskommission/Bezirksentwicklungskommission der Bezirksvertretung

BV Braun: Welche Erfahrungen kannst du als Bezirksrätin und Vorsitzende der Verkehrskommission/Bezirksentwicklungskommission der Bezirksvertretung in deine Arbeit bei der SoHo einbringen. Gibt es Berührungspunkte?

Angelika: Ich denke vor allem die Erfahrung im Umgang mit Menschen. Egal ob diese Menschen Hilfe bei der Lösung eines Problems in ihrem Wohnumfeld suchen, oder Hilfe bei der Lösung eines persönlichen Problems. Es ist einfach wichtig für Menschen ansprechbar zu sein und ihnen zuzuhören. Damit ist schon einmal viel erreicht. Wenn es darüber hinaus auch noch möglich ist Lösungen anzubieten, dann denke, ich ist unsere Aufgabe gut erledigt.

BV Braun: Du wurdest ja damals als Mann in die Bezirksvertretung nominiert; hast du das Gefühl, dass man dir als biologischer Mann mehr Autorität zuerkennt, oder macht es aus deiner Sicht keinen Unterschied?

Angelika: Ich glaube nicht, dass das Geschlecht hier einen großen Unterschied macht. Klar ist es in unserer Gesellschaft manchmal einfacher ein Mann zu sein, da es viele Männer gibt, die Frauen nicht wirklich ernst nehmen. Ich glaube aber, dass es mir gelungen ist, mir auch als Frau die gleiche Akzeptanz zu verschaffen, die mir als Mann entgegengebracht wurde. Von meinem Gefühl her ist es für mich jetzt sogar einfacher, da ich es nicht mehr nötig habe die Rolle eines Mannes zu spielen, der ich vom seelischen her niemals war.

BV Braun: Kommt es vor, dass sich Menschen aus dem Bezirk oder dem politischen Umfeld in deiner Eigenschaft als Bezirksrätin an dich wenden, die das Gefühl haben, „im falschen Körper“ zu stecken? Wie gehst du damit um?

Angelika: Es kommt immer wieder vor, dass sich Menschen in dieser Sache an mich wenden und Hilfe, sowie Unterstützung suchen. Das hat aber weniger mit meiner Tätigkeit in der Bezirksvertretung zu tun, als damit, dass ich sowohl im Chat auf www.transgender.at , als auch beim TS-Stammtisch Wien, den ich zusammen mit einer Freundin einmal im Monat veranstalte, für Menschen, die Kontakt suchen, für alle Fragen und Anliegen zur Verfügung stehe. Wichtig ist mir dabei vor allem, dass jede® weiß, dass ich SPÖ- und SoHo-Funktionärin bin, und dass gerade SPÖ und SoHo die richtigen Adressen sind um Probleme aufzuzeigen und Lösungen zu finden. Ich denke da vor allem an die beiden jetzt anstehenden Probleme, dass es keinen Rechtsanspruch gibt Schulzeugnisse auf den neuen Vornamen ausstellen zu lassen, oder, dass Betroffene im Alttagstest auch nach Vornamensänderung in den Datenbanken der Stadt Wien auch bei öffentlichen Angaben mit dem Ursprungsgeschlecht geführt werden.

BV Braun: Worin liegen deiner Meinung nach deine Stärken; wie und für wen setzt du diese ein? Gibt es dabei eine Gewichtung in Richtung SoHo oder Bezirksvertretung?

Angelika: Mein Stärken liegen sicher vor allem darin, dass ich Menschen gerne helfen will, dass ich ihnen zuhöre und Versuche nach Möglichkeit Problemlösungen zu finden. Eine Gewichtung nehme ich dabei nicht vor, denn ich glaube, dass jedes Problem für die spezielle Person wichtig ist, und daher auch nicht klassifiziert werden darf. Egal ob Verkehrsprobleme oder Probleme mit der geschlechtlichen Identität. Es muss für alles den richtigen und passenden Lösungsansatz geben.

BV Braun: In wenigen Tagen gibt es in Wien Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen. Welche Ziele hast du, welche Inhalte möchtest du gerne transportieren?

Angelika: Meine Ziele für die kommenden Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen sind vor allem einmal, dass die SPÖ stärker wird, dass es im 15. Bezirk wieder eine absolute Mehrheit der SPÖ geben soll, und weiters will ich vermitteln, dass die SPÖ die einzige Partei ist, die nicht nur redet, sondern auch handelt. Für alle Bereiche dieser Stadt und des Bezirkes hat die SPÖ Lösungsansätze, die das Leben der Menschen einfacher und lebenswerter machen können. Diese Ziele können aber nur dann vollinhaltlich umgesetzt werden, wenn die SPÖ über die nötige Stärke im Gemeinderat und in der Bezirksvertretung verfügt.

Vielen Dank für das Interview!