Zu einem Generationenwechsel kam es bei der Bundeskonferenz der sozialdemokratischen LSBTI-Organisation SOHO am Freitag. Nach fast 10 Jahren als Bundesvorsitzender übergab Peter Traschkowitz das Amt am Freitag an SPÖ-Bundesrat Mario Lindner. Der Steirer Lindner (35) erregte besonders im Jahr 2016 als Präsident des österreichischen Bundesrates mit seiner Kampagne gegen Hass im Netz und für mehr ‚Digitale Courage’ bundesweite Aufmerksamkeit. Mit seinem Outing auf der Bühne der Wiener Regenbogenparade und seinem Einsatz gegen homophobe Gewalt sorgte er auch international für Schlagzeilen.
„Der Kampf für gleiche Rechte ist heute wichtiger denn je“, betonte Lindner in seiner Antrittsrede, „Gerade Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle haben noch immer enormen Diskriminierungen zu kämpfen. Wann, wenn nicht jetzt, braucht Österreich eine breite Gleichstellungsinitiative – die Zeit für Ausreden ist längst vorbei!“ Die SOHO Bundeskonferenz forderte daher unter anderem die rasche Umsetzung der ‚Ehe für alle’ und des ‚Levelling up’ im Diskriminierungsschutz, die bisher am Widerstand der ÖVP in der Bundesregierung gescheitert waren.
Zum neuen SOHO-Bundessekretär wurde der 25-jährige Steirer Sebastian Pay gewählt. Er folgt in dieser Funktion Manfred Lang nach. Tatjana Gabrielli, Bakri Hallak, Michaela Menclik, Rene Gschnaidtner, Gabi Schiffer wurden im 15-köpfigen Bundesvorstand als stellvertretende Bundesvorsitzende gewählt. Auch SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder, der Wiener Stadtrat Michael Ludwig, die Bundesgeschäftsführerin der SPÖ Frauen, Andrea Brunner, und die Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreich, Julia Herr, nahmen an der SOHO Bundeskonferenz in Wien teil.
„Ein Österreich der Akzeptanz, in dem ein friedliches Miteinander aller Gruppen möglich ist – das bleibt das Ziel der SOHO. Gerade deshalb ist Gleichstellungspolitik für uns kein Thema, das sich auf zwei oder drei plakative Forderungen zusammenkürzen lässt“, so der neue Bundesvorsitzende, Mario Lindner, „Gleiche Rechte für alle betrifft jeden einzelnen Teil unserer Gesellschaft. Genau deshalb wird die SOHO in Zukunft mit einem breiten, aktionistischen Programm antreten – und weiter für konkrete Ergebnisse kämpfen!“