LSBTI-Organisation in der SPÖ und SPÖ-Frauen fordern Levelling-up beim Diskriminierungsschutz und mehr Sensibilisierung
Mit der Gründung der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt) im Oktober 1998 hat die Stadt Wien ein Zeichen gesetzt: „Sie hat gezeigt, dass ihr die Situation von lesbischen, schwulen und transgender Wienerinnen und Wienern ein zentrales Anliegen ist. Zum International Transgender Day of Visibility ist es uns jedoch auch wichtig aufzuzeigen, dass Transgender-Personen noch immer von Diskriminierung betroffen sind“, betonte Angelika Frasl, stellvertretende Bundesvorsitzende der SoHo und Transgenderbeauftragte. Die Ergebnisse der WASt-Studie „Queer in Wien“ aus dem Jahr 2015 zeigen, dass in Wien 79 Prozent der befragten LSBTI-Personen im öffentlichen Raum beschimpft wurden. Ein Viertel davon war sexualisierten Übergriffen oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt, 20 Prozent wurden körperlich attackiert.
Ein wichtiger Schritt zur Antidiskriminierung für die Transgender-Community erfolgte 2011: Nach dem Fall des Operationszwanges als Voraussetzung für eine Personenstandsänderung bei Transgender-Personen bietet Wien diesen im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen vorbildhaft einen einfachen und möglichst nicht diskriminierenden Weg in die eigene Geschlechtsidentität. „Transphobie kann wesentlich durch Aufklärung bekämpft werden“, erklärt SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner. So ist die Aufklärung an Schulen und die Repräsentation ein wichtiges Anliegen, um Vorurteile und Diskriminierung zu bekämpfen. „Der Sexualkundeerlass von Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, der Rahmenbedingungen für eine moderne Sexualpädagogik geschaffen hat, war dafür ein wichtiger Schritt“, so Brunner.
„Darüber hinaus brauchen wir auch für alle Bereiche außerhalb der Arbeitswelt einen wirksamen Schutz gegen Diskriminierung. Es ist daher höchste Zeit, dass wir das Levelling-up umsetzen“, forderte Peter Traschkowitsch, SoHo-Bundes- und Wiener Landesvorsitzender.