Traschkowitsch: Kroatien-Referendum zu Homo-Ehe ist deutlicher Rückschritt

Peter TraschkowitschUngleichheiten entschlossen bekämpfen

Wien (OTS/SK) – Gestern, Sonntag, haben in Kroatien, dem jüngsten Mitgliedsstaat der EU, rund 65 Prozent der kroatischen BürgerInnen bei einem Referendum gegen die „Homo-Ehe“ gestimmt. Die Wahlbeteiligung war mit knapp 37 Prozent äußerst niedrig. Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen Organisation (SoHo) zeigt sich über den Ausgang des Referendums bestürzt: „Dieses Ergebnis ist ein klarer Rückschritt. Es stimmt mich traurig, dass eine Mehrheit über Minderheitenrechte auf diese Art und Weise abstimmt. Dass die katholische Kirche diese mehr als fragwürdige Initiative zusammen mit homophoben Rechtspopulisten nach Kräften unterstützt hat, gibt zu denken“, sagte Traschkowitsch heute, Montag, gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

„Laut dem gestrigen Referendum ist eine Ehe in Kroatien nur zwischen Mann und Frau verfassungsgemäß, faktisch bedeutet das nichts anderes als ein Verbot der Homo-Ehe. Ich bin daher sehr froh darüber, dass Regierungschef Milanovic das Referendum als „traurig“ bezeichnet hat und bereits angekündigt hat, dass seine Regierung eine rechtliche Absicherung homosexueller Partnerschaften auf den Weg bringen wolle“, sagte Traschkowitsch.

Die Öffnung der Ehe sei dringend erforderlich, „Ungleichbehandlung ist nicht mehr zeitgemäß, sei es in Österreich, Deutschland, Kroatien oder in einem anderen Mitgliedsstaat der Europäischen Union“, betonte der SoHo-Vorsitzende. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe zwar im Jahr 2010 entschieden, dass der Ehe-Vorbehalt mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar sei, trotzdem sei es im 21. Jahrhundert „hoch an der Zeit, Angleichungen vorzunehmen“, sagte Traschkowitsch, der betonte: „Arbeiten wir an einer diskriminierungsfreieren Gesellschaft, und bekämpfen wir die Ungleichbehandlungen, wo immer sie auftreten“.