11. Oktober | Internationaler COMING OUT Tag

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Steidl/Djundja: „Wir rufen die Community zu mehr Mut auf, sich im öffentlichen Leben zu outen. Politik und Gesellschaft müssen dafür Rahmenbedingungen schaffen“.
SPÖ Salzburg setzt starkes personelles Zeichen: Erstmals zwei Schwule und eine Transidente Frau im neuen Landesparteivorstand.

Seit 1988 wird jährlich am 11. Oktober der Coming Out Tag begangen. Noch immer ist das Outing in der Familie, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz ein enormer psychischer Druck für Lesben, Schwule, Transgender und Intersexuelle. Sich zuerst selbst einzugestehen, anders zu sein ist schon ein enormer Schritt. Um diesen Schritt dann aber auch noch öffentlich zu gehen und zu leben, bedarf es einer inneren Stärke und viel Mut.

„Ich selbst und all meine Bekannten, welche sich geoutet haben, fühlten sich nach dem Outing massiv erleichtert und vor allem frei. Es ist eine enorme innere Last, welche hier von einem fällt.“ erinnert sich Georg Djundja an sein eigenes Outing. „Menschen welche sich zwar ihrer Homosexualität bewusst sind aber den Schritt zum Outing nicht gehen können oder wollen leben oft zwei Existenzen. Daher möchten wir anlässlich des Coming Out Tages zu mehr Mut aufrufen, sich zu outen. In unserer Gesellschaft muss jeder Mensch so leben können wie er ist, unabhängig der sexuellen Orientierung“ so Djundja weiter.

Über 10 % der Bevölkerung sind Homosexuell, Transident oder Intersexuell. Wichtig für die Akzeptanz ist auch der offene Umgang in der Gesellschaft. Je Mehr Menschen sich outen umso mehr wird Homo-, Trans- und Intersexualität als Teil der gelebten Gesellschaft angesehen.

Dazu gehören natürlich auch Outings im öffentlichen Leben. Sei es im Sport, in der Kultur, im Medienbereich als auch in der Politik.
„Hierfür muss die Politik die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen. Die SPÖ war und ist die Partei, welche alle wichtigen gesetzlichen Verbesserungen zur Gleichstellung initiiert und umgesetzt hat. Daher ist es auch wichtig, dass wir Schwule, Lesben, Transgender und Intersexuelle in den Gremien der SPÖ vertreten sind.“ so Djundja weiter.
Djundja, 30 Jahre aus Ebenau, engagiert sich daher mittlerweile selbst für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung seiner Community und ist stellvertretender Bundesvorsitzender der SoHo Österreich sowie Landesvorsitzender der SoHo Salzburg.

„Es freut mich, dass im neuen Landesparteivorstand der Salzburger SPÖ die gelebte Zusammensetzung der Gesellschaft auch abgebildet ist“ so Walter Steidl, Landesparteivorsitzender der SPÖ Salzburg. „Es soll dies aber auch ein starkes Signal an die Community sein, mehr Mut zu haben, sich auch im öffentlichen Leben zu outen. Der Weg zur Gleichberechtigung führt über mehrere Ebenen. Die Ebene der Politik, den Rahmen zu schaffen, die Ebene der Gesellschaft die Vielfalt der Menschen zu akzeptieren und die Ebene der Community selbst, die Vielfalt auch offen zu leben“ so Steidl weiter.
Vergangenen Samstag, 05. Oktober wurde der Landesparteivorstand der Salzburger SPÖ neu gewählt. Hier ist mit Lisa Brucker erstmals eine transidente Frau vertreten, welche sich auch in der SoHo Salzburg engagiert. Mit Stefan Gaßner, Landessekretär der SoHo Salzburg und Georg Djundja ist die LGBTI Community im neuen Vorstand stark vertreten.
Walter Steidl abschließend: „Es ist ganz klar, dass die Sozialdemokratie Politik für alle Menschen macht. Das Jahr der offenen Tür wollen wir auch so verstehen, dass die Salzburger SPÖ für alle Teile der Bevölkerung eine Anlaufstelle sein soll. Zum Diskutieren, Zuhören aber vor allem auch zum Mitmachen.“