Sportvereine gefordert, gegen Homophobie und Diskriminierung vorzugehen – Einladung zu Veranstaltungen „Fußball hat viele Gesichter“
Wien (OTS/SK) – „Lesbische Abwehrspielerin, schwuler Torwart? Die sexuelle Orientierung eines Menschen sollte keine Rolle spielen – auch nicht im Sport“, sind Marcus Schober, Bildungssekretär der SPÖ Wien, Nationalratsabgeordnete Petra Bayr, Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen Organisation sowie Michaela Menclik, Stv. Bundes- und NÖ-Landesvorsitzende, überzeugt. Und weiter: „Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass sich homosexuelle Sportlerinnen und Sportler outen können, ohne Angst vor Ausgrenzung oder Beschimpfung haben zu müssen. Wir fordern einen offenen Umgang mit dem Thema.“
In vielen Bereichen des Sports, besonders im Fußball, würden homophobe, aber auch rassistische und sexistische Ausdrücke als Teil der „kulturellen und sprachlichen Logik“ gesehen: „Viele merken leider nicht, dass Diskriminierung schon damit beginnt, dass die gegnerische Mannschaft oder der Schiedsrichter als `schwul` oder `Schwuchtel` bezeichnet wird. Solche Ausdrücke sind jedoch menschenverachtend und nicht tolerierbar“, betonen Bayr, Menclik, Schober und Traschkowitsch unisono.
Vielfalt müsse auch im Sport möglich sein und Einzug halten. „Diskriminierung und Gewalt haben auch im Sport absolut keinen Platz. Das müssen Sportvereine, Fußballvereine, der ÖFB, Vereinsfunktionär_innen und Fans akzeptieren lernen“, sind Bayr und Menclik überzeugt.
Spielerinnen und Spieler müssen bei einem geplanten Coming Out ausreichend Hilfestellungen und – wenn sie das wollen – vor allem eine gut vorbereitete mediale Begleitung zur Seite gestellt werden, so die Forderung von Menclik und Traschkowitsch. „Wir müssen Profi- und Amateurfußballer_innen dazu animieren, sich zu outen. Wir leben in einem Land, in dem man sich grundsätzlich vor einem Coming Out nicht fürchten sollte. Daher heißt die Devise: Habt keine Angst vor einem Outing, wir stehen zu Euch!“
Bayr und Schober ergänzen: „Es muss vermehrt eine Aufklärungsarbeit in jeden einzelnen Sportverein hineingetragen werden. Informationsbroschüren für Vereine müssen erarbeitet werden.“
Im Rahmen der Aktion „Fußball hat viele Gesichter“ laden die SPÖ-Politiker daher zu zwei Veranstaltungen ein, die sich des Themas Homophobie im Fußball annehmen:
Heute, Freitag, 23. August 2013 um 18:30 Uhr laden die Plattform „Fußball hat viele Gesichter“, die SPÖ Wiener Bildung, die Sozialdemokratische Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen und das ega-Frauenzentrum zu einer Lesung ins ega, Windmühlgasse 26 ein. Marcus Urban, ehemaliger Mittelfeldspieler in der Zweiten Deutschen Liga, liest aus seinem Buch „Versteckspieler“. Im Anschluss findet eine Diskussion statt. Moderieren wird Anna Michalski (Krone Hit Radio).
Am Samstag, 24. August beginnt um 10 Uhr ein Benefizturnier im Rahmen von „Fußball hat viele Gesichter“, auf dem Sportplatz Hohe Warte statt.