Jugendsprecherin Müllner: „Zivilcourage in der Jugendarbeit gehört verstärkt!“
Die SPÖ-Initiative, das Themenpaket Zivilcourage/Antidiskriminierung und Antirassismus in das Bildungsprogramm des Oö. Landesjugendreferates aufzunehmen, scheiterte in der gestrigen Sitzung des Jugendausschusses am Widerstand von ÖVP, FPÖ und Grünen. „Für mich ist völlig unverständlich, warum derart wichtige Themen nicht verstärkt in die Jugendarbeit einfließen sollen“, zeigt sich die Jugendsprecherin des SPÖ-Landtagsklubs, Petra Müllner über den Ausgang der Sitzung enttäuscht. „Die Diskussionsbereitschaft der anderen Parteien endete mit dem Hinweis auf die Seminar-Angebote zum Thema Interkulturelle Kompetenz. Man könnte fast meinen, dass alle drei Parteien Definitionsschwierigkeiten bei den Begriffen Zivilcourage und Antirassismus haben“, so Müllner.
Der Bereich Interkulturelle Kompetenz wird tatsächlich bereits weitgehend vom Bildungsprogramm des Landesjugendreferats abgedeckt. Der Umfang der Begriffe Zivilcourage und Antirassismus geht aber wesentlich weiter, klärt Müllner auf: „Diskriminiert werden Menschen auch wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihres Geschlechts oder aufgrund ihrer Andersartigkeit und nicht nur aufgrund ihrer Herkunft. Es ist schlichtweg unmöglich und sogar falsch, Interkulturelle Kompetenz mit Antidiskriminierung gleichzusetzen“. Die Landtagsabgeordnete betont darüber hinaus, dass Zivilcourage auch im Falle einer Hilfeleistung bei einem Unfall oder bei Übergriffen gegen MitschülerInnen gefragt ist.
„Angebote, die Jugendliche dabei unterstützen, ihre soziale Kompetenz zu stärken und persönliche Verantwortung zu übernehmen, wenn es zu Übergriffen gegen die Menschenwürde kommt, fehlen ganz einfach im Bildungsprogramm des Landesjugendreferates.“, so die SPÖ-Jugendsprecherin. „Das Programm um die Themenbereiche Zivilcourage und Antidiskriminierung zu erweitern, wäre eine notwendige und sinnvolle Ergänzung gewesen“, ist sich Müllner sicher. „Noch dazu hätte man auf bereits bestehende Seminarangebote von einigen oberösterreichischen Vereinen zurückgreifen können – diese ins Bildungsprogramm zu integrieren, hätte sicherlich kein Problem dargestellt“, so die Landtagsabgeordnete enttäuscht.
„Mit der Umsetzung unseres Antrages hätte das Thema Zivilcourage sicherlich eine Aufwertung erfahren. Leider scheint es, dass es nur für die SPÖ eine große Rolle spielt“, so Müllner abschließend.