Heinisch-Hosek: „Habe lachendes und weinendes Auge in Bezug auf Rechte Homosexueller“

BM Gabriele Heinisch-Hosek - Foto: © Astrid KnieUtl.: Die SoHo feiert ihr 15-jähriges Jubiläum

Wien (OTS/SK) – „15 Jahre Sozialdemokratie & Homosexualität“ (SoHo) – das wurde am Samstagnachmittag im Parlament gefeiert. „Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge“, erklärte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek Bezug nehmend auf die rechtliche Situation Homosexueller in Österreich und unterstrich weiters: „Es gibt noch einiges zu verändern.“ Denn bisher sei weder eine Stiefkinder- oder Fremdkinderadoption, noch eine Zeremonie mit Würde und Respekt am Standesamt möglich. „Als Gleichstellungspolitikerin ist es mir ein Anliegen, dass wir alle in einer toleranten Gesellschaft leben“, bekräftige Heinisch-Hosek, die jedoch darauf aufmerksam machte: „Die Intoleranz gegenüber Menschen, die homosexuell oder transgender sind, ist in Österreich noch immer ziemlich groß. ****

Das Werk über die Rechte homosexueller BürgerInnen sei, trotz einiger Fortschritte, wie der Eingetragenen Partnerschaft, unvollendet. Denn in Europa liege Österreich, verglichen mit anderen Ländern, nur im Mittelfeld, so Heinisch-Hosek, die jedoch erklärte: „Ich wollte nicht riskieren, noch weitere Jahre warten zu müssen, bis das Thema erneut diskutiert wird.“ Allerdings hofft die Frauenministerin, dass es gelingt bis zur Beschlussfassung im Parlament einige Verbesserungen zustande zu bringen.

Die Diskussion über Homosexualität hat eine sehr lange Geschichte, die auch in manchen Ländern mit der Todesstrafe bedroht wurde, erklärte die Frauenministerin und betonte gleichzeitig: „Wenn im Jahr 2009 noch immer Menschen Homosexualität als eine Krankheit definieren, geniere ich mich.“ Darum ist es wichtig, auch in der Politik Vorbilder zu haben. „Wir arbeiten weiter daran, schwule oder lesbische Abgeordnete in unserem Kreis zu haben“, so Heinisch-Hosek. Für die Zukunft wünscht sich die Frauenministerin, dass gleiche Rechte für homo- und heterosexuelle Paare Wirklichkeit werden und die BürgerInnen in einer gewaltfreien und toleranten Gesellschaft leben, wo man einander mit Respekt und Würde begegnet.

Zwtl.: Gleichbehandlung und Chancengleichheit nicht mehr aufzuhalten

Peter Traschkowitsch, Bundesvorsitzender der SoHo, freute sich über den Erfolg der SoHo und über die Entwicklung der Gesetzeslage für Homosexuelle in Österreich während der letzten Jahre. Traschkowitsch machte klar, dass es selbstverständlich sein sollte, dass Homosexuelle bei Ämtern und Behörden die gleiche Behandlung erfahren wie Heterosexuelle. „Die Gleichbehandlung und Chancengleichheit ist nicht mehr aufzuhalten. Wir kämpfen für Respekt, Gleichberechtigung und die Annerkennung anderer Lebensformen, ohne Hass, Fremdenfeindlichkeit, Sexismus und Homophobie in Österreich. Keiner darf auf Grund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden“, betonte Traschkowitsch während seiner Rede.

Zwtl.: Auch in Zukunft gemeinsam für Gleichberechtigung kämpfen

Vizebürgermeisterin Renate Brauner und Stadträtin Sandra Frauenberger übermittelten ihre Grußworte durch einen Brief. „Viele Schritte der letzten Jahre  n Richtung Gleichstellung sind auf eure Initiativen und euer Engagement zurückzuführen“, erklärte Brauner in ihrem Brief und versicherte: „Im Rahmen meiner Möglichkeiten, werde ich die gesellschaftspolitischen Anliegen der SoHo auch weiterhin nach Kräften unterstützen.“

„Auch wenn die Antidiskriminierungsarbeit oft mit Rückschlägen verbunden ist, ist es wichtig, das Ziel immer wieder mit dem selbem Einsatz weiterzuverfolgen“, bekräftigte Frauenberger in ihrer Grußbotschaft und unterstrich: „Es ist mir ein großes Anliegen gemeinsam mit der SoHo weiterhin für ein gleichgestelltes und selbstbestimmtes Leben für Schwule, Lesben und Transgenderpersonen, ohne Anfeindung und Benachteiligung, einzutreten.“