30.10.08 – Unter dem Titel „Different families – same love“ (Verschiedene Familien – gleiche Liebe) eröffnete Dienstag Abend die für Antidiskriminierung zuständige Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger im Arkadenhof des Rathauses eine internationale Ausstellung. Anlässlich der Europa- und Weltkonferenz der ILGA (International Lesbian and Gay Association), die ab 30. Oktober in Wien stattfindet, wurde in Zusammenarbeit zwischen der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (WASt) und der ILGA-Europe diese Ausstellung organisiert. Ziel ist es, vielfältige Familienentwürfe wie etwa die „Regenbogenfamilien“, also gleichgeschlechtliche PartnerInnenschaften mit und ohne Kindern sichtbar zu machen und somit deren Gleichwertigkeit zu betonen und Respekt und Anerkennung einzufordern.
„Es soll damit nicht nur verdeutlicht werden, dass Familie mehr ist, als das tradierte Bild ‚Mann-Frau-Kinder’. Es geht auch darum, für alle Familienentwürfe die notwendigen gesellschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen es möglich ist, sicher und diskriminierungsfrei zu leben“, so Frauenberger, die in diesem Zusammenhang kritisierte, dass die rechtliche und gesellschaftliche Situation für lesbisch, schwule und transgender -Lebensentwürfe in Österreich nach wie vor sehr unbefriedigend ist.
Lesbische oder schwule Paare können keine Kinder adoptieren, sie können sich auch nicht die Obsorge des leiblichen Kindes einer/s PartnerIn teilen. Auch im Bereich eingetragene PartnerInnenschaft bestehe nach wie vor großer Handlungsbedarf. Frauenberger wies darauf hin, dass im Gegensatz dazu, das Land Wien alle landesrechtlichen Möglichkeiten der Gleichbehandlung von Lesben, Schwulen und Transgender – Personen ausgeschöpft habe. So habe Wien landesrechtlich eine Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Lebensgemeinschaften z. B. bei der Jungfamilienförderung und Wien lade explizit lesbische und schwule Paare ein, sich als Pflegeeltern zu melden. Wien stelle sich daher auch hinter die berechtigten Anliegen von Regenbogenfamilien, unterstrich sie. Die Ausstellung sei jedenfalls ein wichtiger Beitrag, diese Anliegen sichtbar zu machen und ein Zeichen der Unterstützung zu setzen.