Grüne stellen Parteiinteressen vor Interessen von Lesben und Schwule

Utl.: Traschkowitsch verwundert über Ulrike Lunaceks Untergriffe

Wien (SK) – „Die Nationalratsabgeordnete der Grünen Ulrike Lunacek zeigt heute in einer Aussendung Unverständnis für die Forderung nach einer eingetragenen PartnerInnenschaft mit eheähnlichen Rechten und Pflichten. In Kombination mit dem Grünen Wahlkampfgag des Zivilpaktes, der von Homosexuellenorganisationen bei der Präsentation 2005 abgelehnt wurde, bleibt mir nichts anderes übrig, als den Kopf zu schütteln,“ so Peter Traschkowitsch, Bundesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität), am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. „Anstelle gemeinsam an der Umsetzung eines PartnerInnenschaftsgesetzes für Lesben und Schwule zu arbeiten, bewirft sie die einzig andere im Parlament vertretene Partei, der die Interessen von Lesben und Schwulen ein Anliegen ist, mit Dreck.“

„Einmal mehr beweisen die Grünen damit, dass es ihnen nicht um die Betroffenen selbst, sondern ausschließlich um ureigenste Parteiinteressen geht! Völlig vergessen scheinen alle Bemühungen von Justizministerin Maria Berger zu sein, ein PartnerInnenschaftsgesetz für Homosexuelle umzusetzen“, so Traschkowitsch weiter. „Ich verstehe auch nicht, warum niemand bei den Grünen in Oberösterreich oder Graz nachfragt, was alles mit der ÖVP in Koalition umzusetzen ist. Immerhin haben die oberösterreichischen Grünen um Landesrat Rudi Anschober 2006 eine SPÖ-initiierte Landtags-Resolution bezüglich einer eingetragenen Partnerschaft nicht unterschrieben.“

„Weiters fordert Ulrike Lunacek weitere Lesben oder Schwule für den Nationalrat, als wäre Homosexualität eine Qualifikation per se. Gerade bei dieser Wahl hat Werner Faymann und die SPÖ Lesben, Schwule und Transgender-Personen an ausgezeichneten Listenplätzen platziert, wodurch jeder Vorwurf in diese Richtung leicht zu entkräften ist. Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung hat jede Kandidatin und jeder Kandidat einen fachlichen Hintergrund, denn die sexuelle Neigung alleine sollte kein Qualitätskriterium sein um ein öffentliches Mandat zu erhalten“, so Traschkowitsch, der selbst an Platz 51 der Bundesliste und Platz 35 der Wiener Landesliste für die SPÖ kandidiert, abschließend.