Utl.: Lesben, Schwule und Transgender-Personen im Alter ebenfalls betroffen
Wien (SK) – „Bei der ganzen derzeitigen Diskussion über „illegale“ Pflege, Standards, Pflegenotstand usw. darf eines nicht vergessen werden, hier geht es um Menschen, deren Bedürfnisse zu respektieren und abzuklären sind. Ein wegdiskutieren, so wie Herr Schüssel es tut, ist weder angebracht noch sinnvoll“ stellte Günter Tolar, Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen Homosexuellenorganisation SoHo ham Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst fest. „Ich schlage dafür einen Expertengipfel, in welche SozialrechtsexpertenInnen, Fachleute aus den Krankenkassen, ärztliche Leiter der Pflegeheim, die Sozialpartner und schlussendlich VertreterInnen aus den mit der Tätigkeit vertrauten Pflegevereinen entsandt werden, vor.“ ****
Tolar weiter: „Abzulehnen ist weiters, die derzeitige verbale Kriminalisierung des in Österreich tätigen Pflegepersonals aus den Anrainerstaaten und der Betroffenen selbst. Verunsichern und Angstmache hilft uns allen nicht und ist daher abzulehnen. Nur ein gemeinsames Miteinander, wo alle Fakten, Ideen und Vorschläge auf den Tisch gelegt und ausdiskutiert werden, wird schlussendlich eine sinnvolle und vernünftige Lösung bringen.“
Der Stv. Landesvorsitzende der SoHo-Wien Peter Traschkowitsch ergänzt: „Nur diskutieren bringt weder den Pflegebedürftigen, noch den in Österreich tätigen Pflegepersonal aus den Anrainerstaaten etwas. Erwarten würde ich mir nun, dass dieses Problem – unabhängig vom derzeit beginnenden Wahlkampf – angegangen wird. Dafür sind sowohl für Heimpflege, als auch für Pflegeheime, sowie für Pflegebedürftige und Pflegepersonal gesicherte Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch Lesben, Schwule und Transgender sind und können von der Pflegethematik betroffen sein und könnten es – bedingt durch die geburtsstarken Jahrgänge, die in zwei Jahrzehnten ebenfalls in Pension gehen, betroffen sein. Auch hier ist es wichtig, offen über die verschiedensten Modelle, wie Seniorenresidenzen, Wohnprojekte, ambulante Pflegedienst, auch spezielle Angebote für Lesben/Schwule/Transgender oder auch ein ‚Altenpflegegayheim‘ anzudiskutieren. Jeder von uns könnte in eine Situation kommen, wo er Pflege und Hilfe benötigt, daher sollten alle Verbesserungsmöglichkeiten offen angegangen werden“, schloss Traschkowitsch. (Schluss) up/mm