29.05.06 – Brüssel – „Die erschütternden Ereignisse des Wochenendes in Moskau zeigen, dass Russland noch weit davon entfernt ist als ein Land der Toleranz und der Rechtsstaatlichkeit bezeichnet zu werden“, so Lissy Gröner zu den jüngsten Vorkommnissen. Nachdem von der Regierung zunächst eine friedliche Demonstration von Lesben und Schwulen, die ihr Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen wollten, verboten wurde, ist auch das Verhalten der Polizei vor Ort erschreckend, die die friedlichen DemonstrantInnen nicht vor Übergriffen schützen konnte und sogar Fluchtwege versperrte.
„Für ein Land wie Russland, das momentan den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarates inne hat sind die Ereignisse des Wochenendes beschämend“, so Lissy Gröner. „Ich werde am Mittwoch im Europäischen Parlament diese offenkundige Menschenrechtsverletzung aufgreifen“.
Der Leiter des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur im russischen Föderationsrat Viktor Schudegow, Vertreter der Volksduma und der orthodoxen Kirche hatten das aggressive Verhalten der Polizei gutgeheißen und Homosexualität verteufelt. Lissy Gröner fordert deshalb Konsequenzen: Ein starker Partner für die EU wie Russland muss sich klar von solchen beschämenden Aussagen distanzieren. Auch von der EU Kommission in Brüssel und vor Ort in Moskau fordert Lissy Gröner sofortiges Handeln. Erst im Februar hatte das Europäische Parlament mit Mehrheit in einer Resolution vor aufkommender Homophobie in Europa gewarnt.
„Nun geht es darum Solidarität zu zeigen und die osteuropäischen Lesben und Schwulen in ihrem Kampf um die Gewährleistung ihrer Menschenrechte weiterhin zu unterstützen. Ich hoffe, dass mit mir möglichst viele Menschen zum Christopher Street Day nach Warschau fahren, um dort ein Zeichen für Toleranz und Solidarität in Europa zu setzen – Ich werde an der Spitze des Marsches für Toleranz Flagge zeigen“ so Lissy Gröner.