LAbg. Petra Müllner und SoHo-Vorsitzender Michael Leiblfinger fordern weitere Schritte für gesellschaftliche Gleichstellung
Linz (OTS) – Am heutigen 17. Mai findet der jährliche Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie statt. Trotz der zahlreichen gesellschaftlichen wie rechtlichen Fortschritte ist die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender nach wie vor nicht erreicht. „Es wurden zwar in den letzten Jahren Schritte in die richtige Richtung gesetzt, die rechtliche Situation hinkt der gesellschaftlichen aber immer noch deutlich hinterher,“ so die SPÖ-Familiensprecherin im Oö. Landtag Petra Müllner. Immer noch müssen Gerichtshöfe für Klarheit sorgen, weil die rechtliche Situation oft nicht deutlich genug ist, etwa bei der Bindestrichregelung für Doppelnamen 2011 oder kürzlich zur Stiefkindadoption.
„Nach dem Urteil des Menschenrechtsgerichtshofs in Straßburg zur Stiefkindadoption ist derzeit ein entsprechender Gesetzesentwurf in Begutachtung. Dieser hätte gleich genutzt werden können um zumindest auch die Sukzessivadoption, also die Adoption eines zuvor von der Partnerin oder dem Partner adoptierten Kindes, umzusetzen,“ fordert Michael Leiblfinger, stellvertretender Bundesvorsitzender und oberösterreichischer Landesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratische Lesben, Schwulen, Transgender und Intersexuellen Organisation).
„Ein Großteil der Bevölkerung ist viel weiter als zahlreiche rechte und konservative Politikerinnen und Politiker, die gerne die Bibel heranziehen um ihre Haltung gegenüber Homosexuellen zu verteidigen. Gerade Outings von Prominenten, wie erst kürzlich das von Basketballprofi Jason Collins, bestätigen das,“ so Leiblfinger weiter.
„In einer aktuellen Meinungsumfrage sprechen sich 57 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher dafür aus, dass homosexuelle Paare in Zukunft Kinder adoptieren dürfen. 35 Prozent sind dagegen und 8 Prozent wollen sich dazu nicht äußern,“ sieht Müllner die Forderung nach der Adoptionsmöglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare in einer Umfrage von Karmasin Motivforschung bestätigt.
Der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie erinnert an den 17. Mai 1990, an dem Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten der Weltgesundheitsorgansation (WHO) gestrichen wurde.